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Vorabentscheidungsersuchen des Consiglio di Stato (Italien), eingereicht am 2. März 2015 – Nokia Italia SpA u. a./Ministero per i beni e le attività culturali (MiBAC) u. a.

(Rechtssache C-110/15)

Verfahrenssprache: Italienisch

Vorlegendes Gericht

Consiglio di Stato

Parteien des Ausgangsverfahrens

Berufungsklägerinnen: Nokia Italia SpA, Hewlett-Packard Italiana srl, Telecom Italia SpA, Samsung Electronics Italia SpA, Dell SpA, Fastweb SpA, Sony Mobile Communications Italy SpA, Wind Telecomunicazioni SpA

Berufungsbeklagte: Ministero per i beni e le attività culturali (MiBAC), Società italiana degli autori ed editori (SIAE), Istituto per la tutela dei diritti degli artisti interpreti esecutori (IMAIE) in Liquidation, Associazione nazionale industrie cinematografiche audiovisive e multimediali (Anica), Associazione produttori televisivi (Apt)

Vorlagefragen

Steht das Unionsrecht – insbesondere 31. Erwägungsgrund und Art. 5 Abs. 2 Buchst. b der Richtlinie 2001/29/EG1 – einer nationalen Regelung (und zwar Art. 71-sexies des italienischen Gesetzes über den Schutz des Urheberrechts (LDA) in Verbindung mit Art. 4 des Dekrets vom 30. Dezember 2009) entgegen, wonach bei Trägern und Geräten, die offenkundig zu anderen Zwecken als zur Herstellung von Privatkopien – beziehungsweise ausschließlich zur beruflichen Nutzung – erworben werden, die Bestimmung der Kriterien für eine Befreiung „ex ante“ von der Abgabe, insbesondere in Bezug auf die „Durchführungsprotokolle“ gemäß dem genannten Art. 4, der zivilrechtlichen Einigung – oder „freien Aushandlung“ – überlassen bleibt, ohne dass es allgemeine Vorschriften und irgendeine Garantie für die Gleichbehandlung zwischen SIAE und den zur Zahlung der Vergütung Verpflichteten oder deren Berufsverbände gibt?

Steht das Unionsrecht – insbesondere 31. Erwägungsgrund und Art. 5 Abs. 2 Buchst. b der Richtlinie 2001/29/EG – einer nationalen Regelung (und zwar Art. 71-sexies des italienischen LDA in Verbindung mit dem Dekret vom 30. Dezember 2009 und mit den Anweisungen der SIAE für Erstattungen) entgegen, wonach bei Trägern und Geräten, die offenkundig zu anderen Zwecken als zur Herstellung von Privatkopien – beziehungsweise ausschließlich zur beruflichen Nutzung – erworben werden, Erstattung nur der Endnutzer und nicht der Hersteller der Träger und Geräte verlangen kann?

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1 Richtlinie 2001/29/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Mai 2001 zur Harmonisierung bestimmter Aspekte des Urheberrechts und der verwandten Schutzrechte in der Informationsgesellschaft (ABl. L 167, S. 10).