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Klage, eingereicht am 17. August 2017 – Europäische Kommission/Italienische Republik

(Rechtssache C-498/17)

Verfahrenssprache: Italienisch

Parteien

Klägerin: Europäische Kommission (Prozessbevollmächtigte: G. Gattinara und E. Sanfrutos Cano)

Beklagter: Italienische Republik

Anträge

Die Klägerin beantragt,

festzustellen, dass die Italienische Republik dadurch gegen ihre Verpflichtungen aus Art. 14 Buchst. b Satz 2 und Art. 14 Buchst. c der Richtlinie 1999/31/EG des Rates vom 26. April 1999 über Abfalldeponien (ABl. 1999, L 182, S. 1) verstoßen hat, dass sie nicht alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen hat, damit Deponien, die keine Zulassung für den Weiterbetrieb nach Art. 8 der Richtlinie erhalten haben, gemäß den Art. 7 Buchst. g und 13 der Richtlinie so bald wie möglich stillgelegt werden, bzw. dadurch, dass sie nicht alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen hat, um sicherzustellen, dass Deponien, die eine Zulassung für den Weiterbetrieb erhalten haben, den Vorgaben der Richtlinie (mit Ausnahme der Vorgaben ihres Anhangs I Nr. 1) entsprechen. Dies betrifft die Deponien von: 1) Avigliano (Loc. Serre Le Brecce); 2) Ferrandina (Loc. Venita); 3) Genzano di Lucania (Loc. Matinella); 4) Latronico (Loc. Torre); 5) Lauria (Loc. Carpineto); 6) Maratea (Loc. Montescuro); 7) Moliterno (Loc. Tempa La Guarella); 8) Potenza (Loc. Montegrosso-Pallareta), eine Deponie, die spätestens im September 2016 hätte stillgelegt werden müssen; 9) Potenza (Loc. Montegrosso-Pallareta), eine für niemals genutzt erklärte Deponie; 10) Rapolla (Loc. Albero in Piano); 11) Roccanova (Loc. Serre); 12) Sant’Angelo Le Fratte (Loc. Farisi); 13) Campotosto (Loc. Reperduso); 14) Capistrello (Loc. Trasolero); 15) Francavilla (Valle Anzuca); 16) L’Aquila (Loc. Ponte delle Grotte); 17) Andria (D’Oria G.& C. s.n.c); 18) Canosa (CO.BE.MA); 19) Bisceglie (CO.GE.SER); 20) Andria (F.lli Acquaviva); 21) Trani (BAT-Igea s.r.l.); 22) Torviscosa (Società Caffaro);

festzustellen, dass die Italienische Republik dadurch gegen ihre Verpflichtungen aus Art. 14 Buchst. b Satz 2 der Richtlinie 1999/31/EG des Rates vom 26. April 1999 über Abfalldeponien verstoßen hat, dass sie nicht alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen hat, damit Deponien, die keine Zulassung für den Weiterbetrieb nach Art. 8 der Richtlinie erhalten haben, gemäß den Art. 7 Buchst. g und 13 der Richtlinie so bald wie möglich stillgelegt werden, und dies in Bezug auf die Deponien von: 23) Atella (Loc. Cafaro); 24) Corleto Perticara (Loc. Tempa Masone); 25) Marsico Nuovo (Loc. Galaino); 26) Matera (Loc. La Martella); 27) Pescopagano (Loc. Domacchia); 28) Rionero in Volture (Loc. Ventaruolo); 29) Salandra (Loc. Piano del Governo); 30) San Mauro Forte (Loc. Priati); 31) Senise (Loc. Palomabara); 32) Tito (Loc. Aia dei Monaci); 33) Tito (Loc. Valle del Forno); 34) Capestrano (Loc. Tirassegno); 35) Castellalto (Loc. Colle Coccu); 36) Castelvecchio Calvisio (Loc. Termine); 37) Corfinio (Loc. Cannucce); 38) Corfinio (Loc. Case querceto); 39) Mosciano S. Angelo (Loc. Santa Assunta); 40) S. Omero (Loc. Ficcadenti); 41) Montecorvino Pugliano (Loc. Parapoti); 42) San Bartolomeo in Galdo (Loc. Serra Pastore); 43) Trivigano (ex Cava Zof); 44) Torviscosa (Loc. La Valletta);

der Italienischen Republik die Kosten aufzuerlegen.

Klagegründe und wesentliche Argumente

Art. 14 der Richtlinie 1999/31/EG des Rates vom 26. April 1999 über Abfalldeponien regle die so genannten „vorhandenen“ Deponien, d. h. Deponien, die vor dem 16. Juli 2001, also vor Ablauf der in Art. 18 Abs. 1 vorgesehenen Frist für die Umsetzung dieser Richtlinie in das nationale Recht, bereits über eine Zulassung verfügt hätten oder bereits in Betrieb gewesen seien. In Bezug auf diese Deponien sehe Art. 14 der Richtlinie vor, dass die zuständigen Behörden des Mitgliedstaats bis zum 16. Juli 2009 entweder die Arbeiten, die notwendig seien, um die Deponie so nachzurüsten, dass sie die Vorgaben der Richtlinie erfülle, abschlössen (Art. 14 Buchst. c der Richtlinie) oder die Deponie endgültig stilllegten (Art. 14 Buchst. b Satz 2 der Richtlinie).

Aus den von der Italienischen Republik im Rahmen des Vorverfahrens übermittelten Angaben gehe hervor, dass in Bezug auf 44 vorhandene Deponien weder der einen noch der anderen Vorgabe entsprochen worden sei, weshalb die Italienische Republik in Bezug auf diese Deponien gegen ihre Verpflichtungen aus Art. 14 Buchst. b Satz 2 und Buchst. c der Richtlinie verstoßen habe.

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