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Klage, eingereicht am 11. Oktober 2018 – Europäische Kommission / Bundesrepublik Deutschland

(Rechtssache C-635/18)

Verfahrenssprache: Deutsch

Parteien

Klägerin: Europäische Kommission (Prozessbevollmächtigte: C. Hermes und A. C. Becker, Bevollmächtigte)

Beklagte: Bundesrepublik Deutschland

Anträge der Klägerin

Die Kommission beantragt, der Gerichtshof möge

feststellen, dass die Bundesrepublik Deutschland gegen ihre Verpflichtungen aus Art. 13 Abs. 1 in Verbindung mit Anhang XI der Richtlinie 2008/50/EG1 dadurch verstoßen hat, dass der Jahresgrenzwert für Stickstoffdioxid (NO2) in 26 Gebieten zur Beurteilung und Kontrolle der Luftqualität (DEZBXX0001A Ballungsraum Berlin, DEZCXX0007A Ballungsraum Stuttgart, DEZCXX0043S Regierungsbezirk Tübingen, DEZCXX0063S Regierungsbezirk Stuttgart, DEZCXX0004A Ballungsraum Freiburg, DEZCXX0041S Regierungsbezirk Karlsruhe [ohne Ballungsräume], DEZCXX0006A Ballungsraum Mannheim/Heidelberg, DEZDXX0001A Ballungsraum München, DEZDXX0003A Ballungsraum Nürnberg/Fürth/Erlangen, DEZFXX0005S Gebiet III Mittel- und Nordhessen, DEZFXX0001A Ballungsraum I [Rhein-Main], DEZFXX0002A Ballungsraum II [Kassel], DEZGLX0001A Ballungsraum Hamburg, DEZJXX0015A Grevenbroich [Rheinisches Braunkohlerevier], DEZJXX0004A Köln, DEZJXX0009A Düsseldorf, DEZJXX0006A Essen, DEZJXX0017A Duisburg, Oberhausen, Mülheim, DEZJXX0005A Hagen, DEZJXX0008A Dortmund, DEZJXX0002A Wuppertal, DEZJXX0011A Aachen, DEZJXX0016S Urbane Bereiche und ländlicher Raum in Nordrhein-Westfalen, DEZKXX0006S Mainz, DEZKXX0007S Worms/Frankenthal/Ludwigshafen, DEZKXX0004S Koblenz/Neuwied) und der Stundengrenzwert für NO2 in zweien dieser Gebiete (DEZCXX0007A Ballungsraum Stuttgart, DEZFXX0001A Ballungsraum I [Rhein-Main]) seit 2010 systematisch und fortdauernd überschritten wurde;

feststellen, dass die Bundesrepublik Deutschland seit dem 11. Juni 2010 ihren Verpflichtungen aus Art. 23 Abs. 1 Unterabs. 2 und 3 in Verbindung mit Anhang XV Abschnitt A derselben Richtlinie und insbesondere der Verpflichtung, in den fraglichen 26 Gebieten den Zeitraum der Nichteinhaltung so kurz wie möglich zu halten, nicht nachgekommen ist;

der Bundesrepublik Deutschland die Kosten des Verfahrens auferlegen.

Klagegründe und wesentliche Argumente

Die Bundesrepublik Deutschland habe seit 2010 die in Anhang XI festgelegten Jahres- und Stundengrenzwerte für NO2 in 26 bzw. 2 Gebieten systematisch und fortdauernd überschritten. Dies begründe einen Verstoß gegen Art. 13 Abs. 1 in Verbindung mit Anhang XI der Richtlinie 2008/50/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21. Mai 2008 über Luftqualität und saubere Luft für Europa.

Entgegen Art. 23 Abs. 1 Unterabs. 2 und 3 in Verbindung mit Anhang XV der Richtlinie habe die Bundesrepublik Deutschland es seit dem 11. Juni 2010 versäumt, in die Luftqualitätspläne für die fraglichen 26 Gebiete Maßnahmen aufzunehmen, die geeignet wären, den Zeitraum der Nichteinhaltung so kurz wie möglich zu halten. Die fehlende Eignung der Maßnahmen folge unter anderem aus der Dauer, dem Trend und dem Ausmaß der Grenzwertüberschreitungen sowie der Überprüfung der für die fraglichen Gebiete erstellten Luftqualitätspläne.

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1 ABl. 2008, L 152, S. 1.