Gebäude Themis

Themis, die Tochter von Uranus und Gaia, Gottheiten des Himmels bzw. der Erde, ist in der griechischen Mythologie die Göttin der Gerechtigkeit. Als Gattin und Beraterin von Zeus sitzt sie zu seiner Rechten und unterstützt ihn bei der Bewahrung der herrschenden Ordnung. Als Allegorie der immanenten Gerechtigkeit wird Themis im Allgemeinen mit ihren Attributen Waage und Schwert dargestellt, manchmal auch mit einer Augenbinde als Zeichen der Unparteilichkeit. Die Waage als Symbol der sozialen Ordnung, des Gleichgewichts und der Harmonie bildet das Gegenstück zum Schwert als Verkörperung des Urteils und der gerichtlichen Autorität, mit dessen Doppelklinge, die jede Partei treffen kann, das Recht durchgesetzt wird. Themis ist damit zum universalen Bild der Justiz geworden.

Dieses Gebäude, das dritte und letzte im Zuge der ersten Erweiterung des Palais, wurde 1994 eingeweiht. Anders als die beiden anderen Erweiterungsbauten blieb es zunächst ohne Namen und wurde über 25 Jahre lang lediglich als „Annexe C“ bezeichnet, bevor es 2022 den Namen „Themis“ erhielt.

Mit seiner kubischen Form schließt es die Reihe der unterhalb des Palais errichteten Bauten massiv ab und weist an seiner Südfassade eine halbkreisförmige Rotunde auf, in der sich der Beratungssaal hinter dem Großen Sitzungssaal des Gerichts befindet. Seine Fassade besteht wie bei den Gebäuden Erasmus und Thomas More aus Granit und einer verglasten Aluminiumstruktur mit einer Kolonnade aus rosafarbenem Granit.

In diesem Gebäude sind außer dem Großen Sitzungssaal des Gerichts auch Richter des Gerichts mit ihren Kabinetten untergebracht.