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Urteil des Gerichts vom 27. März 2014 – Saint-Gobain Glass France u. a./Kommission

(Rechtssachen T-56/09 und T-73/09)1

(Wettbewerb – Kartelle – Europäischer Markt für Automobilglas – Entscheidung, mit der eine Zuwiderhandlung gegen Art. 81 EG festgestellt wird – Absprachen über die Marktaufteilung und Austausch geschäftlich sensibler Informationen – Verordnung [EG] Nr. 1/2003 – Einrede der Rechtswidrigkeit – Geldbußen – Rückwirkende Anwendung der Leitlinien von 2006 für das Verfahren zur Festsetzung von Geldbußen – Wert der verkauften Waren oder Dienstleistungen – Wiederholungsfall – Zusätzlicher Betrag – Zurechenbarkeit der Zuwiderhandlung – Obergrenze der Geldbuße – Konsolidierter Umsatz des Konzerns)

Verfahrenssprache: Französisch

Parteien

Klägerinnen: Saint-Gobain Glass France SA (Courbevoie, Frankreich), Saint-Gobain Sekurit Deutschland GmbH & Co. KG (Aachen, Deutschland), Saint-Gobain Sekurit France SAS (Thourotte, Frankreich) (Prozessbevollmächtigte: zunächst Rechtsanwälte B. van de Walle de Ghelcke, B. Meyring, E. Venot und M. Guillaumond, dann B. Van de Walle de Ghelcke, B. Meyring und E. Venot) (Rechtssache T-56/09) und Compagnie de Saint-Gobain SA (Courbevoie) (Prozessbevollmächtigte: Rechtsanwälte P. Hubert und E. Durand) (Rechtssache T-73/09)

Beklagte: Europäische Kommission (Prozessbevollmächtigte: zunächst A. Bouquet, F. Castillo de la Torre, M. Kellerbauer und N. von Lingen, dann A. Bouquet, F. Castillo de la Torre, M. Kellerbauer und F. Ronkes Agerbeek)

Streithelfer zur Unterstützung der Beklagten: Rat der Europäischen Union (Prozessbevollmächtigte: E. Karlsson und F. Florindo Gijón)

Gegenstand

Klagen auf Nichtigerklärung der Entscheidung C(2008)6815 final der Kommission vom 12. November 2008 in einem Verfahren nach Artikel 81 [EG] und Artikel 53 EWR-Abkommen (COMP/39.125 – Automobilglas) in der durch die Entscheidung C(2009)863 final der Kommission vom 11. Februar 2009 und die Entscheidung C(2013)1118 final vom 28. Februar 2013 geänderten Fassung, soweit sie die Klägerinnen betrifft, hilfsweise auf Nichtigerklärung von Art. 2 dieser Entscheidung, soweit darin eine Geldbuße gegen die Klägerinnen verhängt wird, weiter hilfsweise auf Herabsetzung des Betrags dieser Geldbuße

Tenor

Die Rechtssachen T-56/09 und T-73/09 werden zu gemeinsamer Entscheidung verbunden.

Der Betrag der in Art. 2 Buchst. b der Entscheidung C(2008)6815 final der Kommission vom 12. November 2008 in einem Verfahren nach Artikel 81 [EG] und Artikel 53 EWR-Abkommen (COMP/39.125 – Automobilglas) in der durch die Entscheidung C(2009)863 final der Kommission vom 11. Februar 2009 und die Entscheidung C(2013)1118 final vom 28. Februar 2013 geänderten Fassung gegen die Saint-Gobain Glass France SA, die Saint-Gobain Sekurit Deutschland GmbH & Co. KG, die Saint-Gobain Sekurit France SAS und die Compagnie de Saint-Gobain SA als Gesamtschuldnerinnen verhängten Geldbuße wird auf 715 Mio. Euro festgesetzt.

Im Übrigen werden die Klagen abgewiesen.

Jede Partei trägt ihre eigenen Kosten, mit Ausnahme des Rates der Europäischen Union, dessen Kosten Saint-Gobain Glass France, Saint-Gobain Sekurit Deutschland und Saint-Gobain Sekurit France zu tragen haben.

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1     ABl. C 90 vom 18.4.2009.