Urteil des Gerichts (Achte Kammer) vom 19. Mai 2010 – KME Germany u. a./Kommission
(Rechtssache T‑25/05)
„Wettbewerb – Kartelle – Kupferinstallationsrohrbranche – Entscheidung, mit der eine Zuwiderhandlung gegen Art. 81 EG festgestellt wird – Geldbußen – Konkrete Auswirkung auf den Markt – Größe des betreffenden Markts – Dauer der Zuwiderhandlung – Leistungsfähigkeit – Zusammenarbeit“
1. Wettbewerb – Geldbußen – Leitlinien für das Verfahren zur Festsetzung von Geldbußen – Berechnungsmethode, bei der verschiedene flexible Faktoren berücksichtigt werden (Art. 229 EG; Verordnungen des Rates Nr. 17, Art. 15 Abs. 2, und Nr. 1/2003, Art. 23; Mitteilung 98/C 9/03 der Kommission) (vgl. Randnrn. 51-55)
2. Verfahren – Frist für den Beweisantritt (Verfahrensordnung des Gerichts, Art. 48 § 1 und 66 § 2) (vgl. Randnrn. 73, 76)
3. Wettbewerb – Geldbußen – Höhe – Festsetzung – Kriterien – Möglichkeit einer Differenzierung zwischen den an ein und derselben Zuwiderhandlung beteiligten Unternehmen nach Maßgabe ihrer Anteile am Markt der in Rede stehenden Produkte (Verordnungen des Rates Nr. 17 , Art. 15 Abs. 2, und Nr. 1/2003, Art. 23 Abs. 2; Mitteilung 98/C 9/03 der Kommission, Nr. 1 A) (vgl. Randnrn. 79-80, 106)
4. Wettbewerb – Geldbußen – Höhe – Festsetzung – Kriterien – Schwere der Zuwiderhandlung – Berücksichtigung der konkreten Auswirkungen der Zuwiderhandlung auf den Markt (Verordnungen des Rates Nr. 17, Art. 15 , und Nr. 1/2003, Art. 23; Mitteilung 98/C 9/03 der Kommission, Nr. 1 A) (vgl. Randnrn. 81-82, 85-86, 89)
5. Wettbewerb – Geldbußen – Höhe – Festsetzung – Kriterien – Dauer der Zuwiderhandlung – Zuwiderhandlungen von langer Dauer – Erhöhung des Ausgangsbetrags um 10 % pro Jahr (Verordnungen des Rates Nr. 17 , Art. 15 Abs. 2, und Nr. 1/2003, Art. 23 Abs. 2; Mitteilung 98/C 9/03 der Kommission, Nr. 1 B) (vgl. Randnrn. 111-112, 114)
6. Wettbewerb – Geldbußen – Höhe – Festsetzung – Kriterien – Mildernde Umstände (Verordnungen des Rates Nr. 17, Art. 15 Abs. 2, und Nr. 1/2003, Art. 23 Abs. 2; Mitteilung 98/C 9/03 der Kommission, Nr. 3) (vgl. Randnrn. 125-126)
7. Wettbewerb – Geldbußen – Höhe – Festsetzung – Nichtverhängung oder Herabsetzung der Geldbuße als Gegenleistung für die Zusammenarbeit des beschuldigten Unternehmens (Verordnungen des Rates Nr. 17, Art. 15 Abs. 2, und Nr. 1/2003, Art. 23 Abs. 2; Mitteilungen der Kommission 96/C 207/04, Abschnitt D, und 98/C 9/03, Nr. 3 sechster Gedankenstrich) (vgl. Randnrn. 133-134)
8. Wettbewerb – Geldbußen – Höhe – Festsetzung – Kriterien – Berücksichtigung der Zusammenarbeit des beschuldigten Unternehmens mit der Kommission (Verordnungen des Rates Nr. 17, Art. 15 Abs. 2, und Nr. 1/2003, Art. 23 Abs. 2; Mitteilung 96/C 207/04 der Kommission) (vgl. Randnrn. 137-140)
9. Wettbewerb – Geldbußen – Höhe – Festsetzung – Kriterien – Herabsetzung der Geldbuße als Gegenleistung für eine Zusammenarbeit des beschuldigten Unternehmens – Voraussetzungen (Verordnungen des Rates Nr. 17, Art. 15 Abs. 2, und Nr. 1/2003, Art. 23 Abs. 2; Mitteilung 96/C 207/04 der Kommission) (vgl. Randnrn. 150, 152)
10. Wettbewerb – Geldbußen – Höhe – Festsetzung – Kriterien – Keine Verpflichtung zur Berücksichtigung der finanziellen Situation des betroffenen Unternehmens – Tatsächliche Steuerkraft des Unternehmens in einem gegebenen sozialen Umfeld – Berücksichtigung – Festsetzung der Geldbußen in einer Höhe, die zum Konkurs oder zur Auflösung des betroffenen Unternehmens als Folge der Geldbuße führt – Kein grundsätzliches Verbot (Verordnungen des Rates Nr. 17, Art. 15 , und Nr. 1/2003, Art. 23; Mitteilung 98/C 9/03 der Kommission, Nr. 5 Buchst. b) (vgl. Randnrn. 165-167)
Gegenstand
| Klage auf Herabsetzung der in Art. 2 Buchst. g, h und i der Entscheidung K(2004) 2826 der Kommission vom 3. September 2004 in einem Verfahren nach Artikel 81 [EG] und Artikel 53 EWR-Abkommen (Sache COMP/E-1/38.069 — Kupferinstallationsrohre) gegen die Klägerinnen verhängten Geldbußen und Widerklage der Kommission auf Erhöhung dieser Geldbußen |
Tenor
1. | | Die Klage wird abgewiesen. |
2. | | Die Widerklage der Europäischen Kommission wird abgewiesen. |
3. | | Die KME Germany AG, die KME France SAS und die KME Italy Spa tragen ihre eigenen Kosten und 50 % der Kosten der Kommission. |
4. | | Die Kommission trägt 50 % ihrer eigenen Kosten. |