Beschluss des Gerichts (Sechste Kammer) vom 11. April 2011 – Département du Gers/Kommission
(Rechtssache T‑481/10)
„Nichtigkeitsklage – Umwelt und Schutz der menschlichen Gesundheit – Genetisch veränderte Lebens- und Futtermittel – Fehlende individuelle Betroffenheit – Unzulässigkeit“
1. Nichtigkeitsklage – Natürliche oder juristische Personen – Handlungen, die sie unmittelbar und individuell betreffen – Kommissionsbeschluss über die Zulassung des Inverkehrbringens von aus genetisch verändertem Mais bestehenden Lebens- und Futtermitteln (GVO) – Klage einer Regionalbehörde eines Mitgliedstaats, die auf die Auswirkungen des Rechtsakts auf die Region gestützt ist – Fehlende individuelle Betroffenheit – Unzulässigkeit (Art. 263 Abs. 4 AEUV; Verordnung Nr. 1829/2003 des Europäischen Parlaments und des Rates) (vgl. Randnrn. 16-17, 21, 25, 29, 36-37, 43)
2. Unionsrecht – Grundsätze – Anspruch auf effektiven gerichtlichen Rechtsschutz – Klage einer regionalen Körperschaft auf Nichtigerklärung eines an einen Mitgliedstaat gerichteten Beschlusses der Kommission – Kläger, der nicht individuell betroffen ist – Verstoß gegen diesen Grundsatz – Fehlen (Art. 263 Abs. 4 AEUV, 267 AEUV und 277 AEUV; Satzung des Gerichtshofs, Art. 58 Abs. 1) (vgl. Randnrn. 39-41)
Gegenstand
| Klage auf Nichtigerklärung des Beschlusses 2010/429/EU der Kommission vom 28. Juli 2010 über die Zulassung des Inverkehrbringens von aus der genetisch veränderten Maissorte MON 88017 x MON 810 (MON 88Ø17‑3 x MON ØØ81Ø 6) bestehenden, diese enthaltenden oder aus dieser gewonnenen Erzeugnissen gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1829/2003 des Europäischen Parlaments und des Rates (ABl. L 201, S. 46) |
Tenor
1. | | Die Klage wird als unzulässig abgewiesen. |
2. | | Das Département du Gers trägt seine eigenen Kosten und die Kosten der Europäischen Kommission. |
3. | | Über die Anträge des Europäischen Parlaments, des Rates der Europäischen Union, der Région Centre, der Région Picardie, des Département de la Haute-Garonne, der Région Bretagne, der Région Poitou-Charentes, der Région Provence-Alpes-Côte d’Azur, der Région Bourgogne, der Région Midi-Pyrénées, der Région Auvergne, der Région Pays de la Loire, der Région Rhône-Alpes, des Département des Côtes d’Armor, der Région Île de France und der Région Nord-Pas-de-Calais auf Zulassung als Streithelfer ist nicht zu entscheiden. |