Language of document : ECLI:EU:T:2015:196





Beschluss des Gerichts (Neunte Kammer) vom 26. März 2015 – Conte u. a./Rat

(Rechtssache T‑121/10)

„Nichtigkeitsklage – Fischerei – Erhaltung der Fischereiressourcen – Einführung einer gemeinschaftlichen Kontroll-, Inspektions- und Durchsetzungsregelung – Begriff ‚Rechtsakt mit Verordnungscharakter‘ – Begriff ‚Gesetzgebungsakt‘ – Fehlende individuelle Betroffenheit – Unzulässigkeit“

1.                     Gerichtliches Verfahren – Zulässigkeit der Klagen – Beurteilung nach der Lage zum Zeitpunkt des Eingangs der Klageschrift (Art. 263 AEUV; Verfahrensordnung des Gerichts, Art. 48 § 2) (vgl. Rn. 23, 24)

2.                     Nichtigkeitsklage – Natürliche oder juristische Personen – Begriff des Rechtsakts mit Verordnungscharakter im Sinne von Art. 263 Abs. 4 AEUV – Jeder Rechtsakt mit allgemeiner Geltung mit Ausnahme von Gesetzgebungsakten – Verordnung des Rates zur Einführung einer gemeinschaftlichen Kontrollregelung zur Sicherstellung der Einhaltung der Vorschriften der gemeinsamen Fischereipolitik – Ausschluss (Art. 263 Abs. 4 AEUV; Verordnung Nr. 1224/2009 des Rates) (vgl. Rn. 34, 36, 37, 47, 50, 53-55)

3.                     Grundrechte – Anspruch auf effektiven gerichtlichen Rechtsschutz – Kontrolle der Rechtmäßigkeit der Handlungen der Union – Umstände – Schutz dieses Rechts durch den Unionsrichter oder durch die nationalen Gerichte in Abhängigkeit von der Rechtsnatur der angefochtenen Handlung – Möglichkeit zur Überprüfung der Gültigkeit im Wege einer Nichtigkeitsklage oder eines Vorabentscheidungsersuchens (Art. 6 Abs. 1 Unterabs. 3 EUV; Art. 263 Abs. 4 AEUV, 267 AEUV und 277 AEUV; Charta der Grundrechte der Europäischen Union, Art. 47 und 52 Abs. 7) (vgl. Rn. 56-59)

4.                     Nichtigkeitsklage – Natürliche oder juristische Personen – Handlungen, die sie unmittelbar und individuell betreffen – Verordnung des Rates zur Einführung einer gemeinschaftlichen Kontrollregelung zur Sicherstellung der Einhaltung der Vorschriften der gemeinsamen Fischereipolitik – Klage von Fischern und im Fischvermarktungssektor tätigen Unternehmen – Fehlende individuelle Betroffenheit – Unzulässigkeit (Art. 263 Abs. 4 AEUV; Verordnung Nr. 1224/2009 des Rates) (vgl. Rn. 61, 64-69)

Gegenstand

Klage auf Nichtigerklärung der Verordnung (EG) Nr. 1224/2009 des Rates vom 20. November 2009 zur Einführung einer gemeinschaftlichen Kontrollregelung zur Sicherstellung der Einhaltung der Vorschriften der gemeinsamen Fischereipolitik und zur Änderung der Verordnungen (EG) Nr. 847/96, (EG) Nr. 2371/2002, (EG) Nr. 811/2004, (EG) Nr. 768/2005, (EG) Nr. 2115/2005, (EG) Nr. 2166/2005, (EG) Nr. 388/2006, (EG) Nr. 509/2007, (EG) Nr. 676/2007, (EG) Nr. 1098/2007, (EG) Nr. 1300/2008, (EG) Nr. 1342/2008 sowie zur Aufhebung der Verordnungen (EWG) Nr. 2847/93, (EG) Nr. 1627/94 und (EG) Nr. 1966/2006 (ABl. L 343, S. 1), insbesondere der Art. 9 und 10, von Art. 14 Abs. 1 bis 5, von Art. 15, von Art. 17 Abs. 1, von Art. 58 Abs. 1 bis 3 und 5, von Art. 59 Abs. 2 und 3, von Art. 60 Abs. 4 und 5, von Art. 62 Abs. 1, von Art. 63 Abs. 1, von Art. 64 und 65, von Art. 66 Abs. 1 und 3, von Art. 67 Abs. 1, von Art. 68, von Art. 73 Abs. 8, von Art. 92 Abs. 2 und von Art. 103 der Verordnung

Tenor

1.

Die Klage wird als unzulässig abgewiesen.

2.

Herr Giovanni Conte, die Casa del Pescatore Soc. coop. rl, die Guidotti Giovanni & Figli Snc, die Organizzazione di produttori della pesca di Civitanova Marche Soc. coop. rl und die Consorzio gestione mercato ittico Manfredonia Soc. coop. rl (Cogemim) tragen ihre eigenen Kosten sowie die Kosten des Rates der Europäischen Union.

3.

Die Europäische Kommission trägt ihre eigenen Kosten.