Language of document : ECLI:EU:T:2021:678


 


 



Beschluss des Gerichts (Fünfte Kammer) vom 27. September 2021 –
CNMSE u. a./Parlament und Rat

(Rechtssache T633/20)

„Nichtigkeitsklage – Öffentliche Gesundheit – Verordnung (EU) 2020/1043 – Durchführung klinischer Prüfungen mit GVO enthaltenden Humanarzneimitteln – Behandlung oder Verhütung der Coronavirus‑Erkrankung SARS‑CoV‑2 (COVID‑19) – Begriff des Gesetzgebungsakts – Begriff des Rechtsakts mit Verordnungscharakter – Keine individuelle Betroffenheit – Unzulässigkeit“

1.      Nichtigkeitsklage – Natürliche oder juristische Personen – Rechtsakte mit Verordnungscharakter, die Durchführungsmaßnahmen nach sich ziehen – Begriff – Beurteilungskriterien

(Art. 263 Abs. 4 AEUV)

(vgl. Rn. 18)

2.      Nichtigkeitsklage – Natürliche oder juristische Personen – Begriff des Rechtsakts mit Verordnungscharakter im Sinne von Art. 263 Abs. 4 AEUV – Jeder Rechtsakt mit allgemeiner Geltung mit Ausnahme der Gesetzgebungsakte

(Art. 263 Abs. 4 AEUV)

(vgl. Rn. 20)

3.      Handlungen der Organe – Rechtsnatur – Gesetzgebungsakte und Rechtsakte mit Verordnungscharakter – Unterscheidungskriterien – Verfahren für den Erlass eines Rechtsakts

(Art. 289 Abs. 3 AEUV)

(vgl. Rn. 21, 22)

4.      Nichtigkeitsklage – Natürliche oder juristische Personen – Handlungen, die sie unmittelbar und individuell betreffen – Verordnung 2020/1043 – Durchführung klinischer Prüfungen mit GVO enthaltenden Humanarzneimitteln – Behandlung oder Verhütung der CoronavirusErkrankung SARSCoV2 (COVID19) – Klage einer Vereinigung, deren Zweck der Schutz der menschlichen Gesundheit, der medizinischen Sicherheit und der Umwelt ist – Fehlende individuelle Betroffenheit der Kläger – Unzulässigkeit

(Art. 263 Abs. 4 AEUV; Charta der Grundrechte der Europäischen Union, Art. 47; Verordnung 2020/1043 des Europäischen Parlaments und des Rates, Art. 3; Richtlinie 2001/18 des Europäischen Parlaments und des Rates, Art. 6 bis 11 und 13 bis 24, Richtlinie 2009/41 des Europäischen Parlaments und des Rates, Art. 4 bis 13)

(vgl. Rn. 35-47)

Gegenstand

Klage gemäß Art. 263 AEUV auf Nichtigerklärung der Verordnung (EU) 2020/1043 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. Juli 2020 über die Durchführung klinischer Prüfungen mit genetisch veränderte Organismen enthaltenden oder aus solchen bestehenden Humanarzneimitteln zur Behandlung oder Verhütung der Coronavirus-Erkrankung (COVID-19) und deren Abgabe (ABl. 2020, L 231, S. 12)

Tenor

1.

Die Klage wird als unzulässig abgewiesen.

2.

Die Streithilfeanträge der Europäischen Kommission und der Vereinigung ohne Gewinnerzielungsabsicht „Groupe de Réflexion et d’Action Pour une Politique Ecologique“ haben sich erledigt.

3.

Die Coordination nationale médicale santé – environnement (CNMSE) und die weiteren im Anhang namentlich aufgeführten Klägerinnen tragen ihre eigenen Kosten sowie die Kosten des Europäischen Parlaments und des Rates der Europäischen Union.

4.

Die Kommission und die Vereinigung ohne Gewinnerzielungsabsicht „Groupe de Réflexion et d’Action Pour une Politique Ecologique“ tragen jeweils die Kosten ihrer Streithilfeanträge.