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Urteil des Gerichtshofs (Zehnte Kammer) vom 17. November 2022 (Vorabentscheidungsersuchen der Curtea de Apel Piteşti – Rumänien) – SC Avicarvil Farms SRL/Ministerul Agriculturii şi Dezvoltării Rurale, Agenţia pentru Finanţarea Investiţiilor Rurale, Agenţia de Plăţi şi Intervenţie în Agricultură, Agenţia de Plăţi şi Intervenţie în Agricultură – Centrul Judeţean Vâlcea

(Rechtssache C-443/21)1

(Vorlage zur Vorabentscheidung – Gemeinsame Agrarpolitik [GAP] – Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums [ELER] – Verordnung [EG] Nr. 1698/2005 – Art. 40 – Nationales Programm zur Entwicklung des ländlichen Raums 2007–2013 – Zahlungen für Tierschutzmaßnahmen – Berechnungsfehler – Kürzungen der Zahlungen durch die nationalen Behörden – Grundsatz des Vertrauensschutzes – Grundsatz der Rechtssicherheit)

Verfahrenssprache: Rumänisch

Vorlegendes Gericht

Curtea de Apel Piteşti

Parteien des Ausgangsverfahrens

Klägerin: SC Avicarvil Farms SRL

Beklagte: Ministerul Agriculturii şi Dezvoltării Rurale, Agenţia pentru Finanţarea Investiţiilor Rurale, Agenţia de Plăţi şi Intervenţie în Agricultură, Agenţia de Plăţi şi Intervenţie în Agricultură – Centrul Judeţean Vâlcea

Tenor

Art. 40 Abs. 3 der Verordnung (EG) Nr. 1698/2005 des Rates vom 20. September 2005 über die Förderung der Entwicklung des ländlichen Raums durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) in der durch die Verordnung (EG) Nr. 74/2009 des Rates vom 19. Januar 2009 geänderten Fassung und Art. 58 Abs. 1 der Verordnung (EU) Nr. 1306/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17. Dezember 2013 über die Finanzierung, die Verwaltung und das Kontrollsystem der Gemeinsamen Agrarpolitik und zur Aufhebung der Verordnungen (EWG) Nr. 352/78, (EG) Nr. 165/94, (EG) Nr. 2799/98, (EG) Nr. 814/2000, (EG) Nr. 1290/2005 und (EG) Nr. 485/2008 des Rates sind in Verbindung mit Art. 310 Abs. 5 AEUV sowie den Grundsätzen des Vertrauensschutzes und der Rechtssicherheit

dahin auszulegen, dass

sie dem nicht entgegenstehen, dass an der Umsetzung einer Maßnahme einer nicht rückzahlbaren finanziellen Unterstützung beteiligte nationale Behörden infolge eines vom Europäischen Rechnungshof festgestellten Berechnungsfehlers Rechtsakte erlassen, mit denen eine Kürzung des Betrags der durch das von der Europäischen Kommission genehmigte Programm zur Entwicklung des ländlichen Raums von Rumänien im Rahmen des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) für den Programmplanungszeitraum 2007–2013 gewährten Finanzhilfe verfügt wird, ohne den Erlass eines Beschlusses durch die Europäische Kommission abzuwarten, mit dem die sich aus diesem Berechnungsfehler ergebenden Beträge von der Finanzierung durch die Union ausgeschlossen werden.

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1     ABl. C 452 vom 8.11.2021.