Language of document : ECLI:EU:T:2012:612





Urteil des Gerichts (Dritte Kammer) vom 21. November 2012 –
Deutschland/Kommission

(Rechtssache T‑270/08)

„EFRE – Kürzung der finanziellen Beteiligung – Operationelles Programm Berlin (Ost) Ziel 1 (1994–1999) in der Bundesrepublik Deutschland“

1.                     Wirtschaftlicher, sozialer und territorialer Zusammenhalt – Strukturinterventionen – Finanzierung durch die Union – Kürzung des Zuschusses wegen Unregelmäßigkeiten – Unregelmäßigkeit – Begriff – Fehler der nationalen Behörden – Einbeziehung (Verordnung Nr. 4253/88 des Rates, Art. 24 Abs. 2) (vgl. Randnrn. 24‑28, 31, 32)

2.                     Wirtschaftlicher, sozialer und territorialer Zusammenhalt – Strukturinterventionen – Finanzierung durch die Union – Aussetzung oder Kürzung einer finanziellen Beteiligung an einer nationalen Aktion – Vom Vertragsverletzungsverfahren getrenntes und unabhängiges Verfahren (Art. 258 AEUV; Verordnung Nr. 4253/88 des Rates, Art. 24) (vgl. Randnr. 29)

3.                     Rechtsangleichung – Verfahren zur Vergabe öffentlicher Dienstleistungsaufträge – Richtlinie 92/50 – Öffentliche Auftraggeber – Einrichtung des öffentlichen Rechts – Begriff – Funktionelle Auslegung (Richtlinie 92/50 des Rates, Art. 1 Buchst. b) (vgl. Randnrn. 47, 49)

4.                     Rechtsangleichung – Verfahren zur Vergabe öffentlicher Dienstleistungsaufträge – Richtlinie 92/50 – Geltungsbereich – Unteraufträge – Einbeziehung – Konzerninterne Vergabe eines Dienstleistungsauftrags ohne Neuausschreibung – Unzulässigkeit (Richtlinie 92/50 des Rates) (vgl. Randnrn. 51‑54)

5.                     Wirtschaftlicher, sozialer und territorialer Zusammenhalt – Strukturinterventionen – Finanzierung durch die Union – Eingehende Überprüfung durch die nationalen Behörden, ob der Zuschussempfänger seinen finanziellen Verpflichtungen nachgekommen ist – Keine Verpflichtung der Kommission, eine neue Untersuchung durchzuführen (Verordnung Nr. 4253/88 des Rates) (vgl. Randnr. 62)

6.                     Gerichtliches Verfahren – Klageschrift – Formerfordernisse – Kurze Darstellung der Klagegründe – Fehlen – Unzulässigkeit (Satzung des Gerichtshofs, Art. 21 Abs. 1; Verfahrensordnung des Gerichts, Art. 44 § 1 Buchst. c) (vgl. Randnr. 80)

7.                     Wirtschaftlicher, sozialer und territorialer Zusammenhalt – Strukturinterventionen – Finanzierung durch die Union – Kürzung des Zuschusses wegen Unregelmäßigkeiten – Berechnung des Kürzungsbetrags – Kriterien – Wertungsspielraum der Kommission – Grenzen – Beachtung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit (Verordnung Nr. 4253/88 des Rates, Art. 24 Abs. 2) (vgl. Randnrn. 95, 96, 99‑101, 106, 107, 128‑131, 140)

8.                     Wirtschaftlicher, sozialer und territorialer Zusammenhalt – Strukturinterventionen – Finanzierung durch die Union – Kürzung des Zuschusses wegen Unregelmäßigkeiten – Unregelmäßigkeit – Beweislast – Umfang (Verordnung Nr. 4253/88 des Rates, Art. 24 Abs. 2) (vgl. Randnrn. 102‑105)

9.                     Handlungen der Organe – Begründung – Pflicht – Umfang – Entscheidung der Kommission über die Kürzung einer finanziellen Beteiligung des EFRE wegen Unregelmäßigkeiten (Art. 296 Abs. 2 AEUV; Verordnung Nr. 4253/88 des Rates, Art. 24) (vgl. Randnrn. 146‑148)

Gegenstand

Klage auf Nichtigerklärung der Entscheidung K(2008) 1615 endg. der Kommission vom 29. April 2008 über die Kürzung des durch die Entscheidung K(94) 1973 der Kommission vom 5. August 1994 gewährten Beitrags des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) für das Operationelle Programm Berlin (Ost) Ziel 1 (1994–1999) in der Bundesrepublik Deutschland

Tenor

1.

Die Klage wird abgewiesen.

2.

Die Bundesrepublik Deutschland trägt ihre eigenen Kosten und die Kosten der Europäischen Kommission.

3.

Das Königreich Spanien, die Französische Republik und das Königreich der Niederlande tragen ihre eigenen Kosten.