Language of document : ECLI:EU:T:2015:624





Urteil des Gerichts (Dritte Kammer) vom 10. September 2015 – Schniga/CPVO – Brookfield New Zealand und Elaris (Gala Schnitzer)

(Verbundene Rechtssachen T‑91/14 und T‑92/14)

„Sortenschutzrechte – Antrag auf gemeinschaftlichen Sortenschutz für die Apfelsorte Gala Schnitzer – Technische Prüfung – Unterscheidbarkeit – Prüfungsrichtlinien – Ermessen des Präsidenten des CPVO“

1.                     Gerichtliches Verfahren – Klageschrift – Formerfordernisse – Kurze Darstellung der Klagegründe – Auf falsch angeführte Vorschriften gestützter Klagegrund – Zulässigkeit (Satzung des Gerichtshofs, Art. 21 Abs. 1; Verfahrensordnung des Gerichts, Art. 44 Abs. 1 Buchst. c) (vgl. Rn. 48-52)

2.                     Landwirtschaft – Einheitliche Rechtsvorschriften – Sortenschutz – Beschwerdeverfahren – Klage beim Unionsrichter – Rolle des Gemeinschaftlichen Sortenamts im Verfahren – Möglichkeit des Amtes, die Anträge des Klägers zu unterstützen, obwohl es als Beklagter bezeichnet worden ist (Verfahrensordnung des Gerichts, Art. 172) (vgl. Rn. 70, 71)

3.                     Handlungen der Organe – Zeitliche Geltung – Verfahrensvorschriften – Materiell-rechtliche Vorschriften – Unterscheidung – Rückwirkung einer materiell-rechtlichen Vorschrift – Voraussetzungen (vgl. Rn. 75)

4.                     Landwirtschaft – Einheitliche Rechtsvorschriften – Sortenschutz – Technische Prüfung – Ermessen des Gemeinschaftlichen Sortenamts – Umfang – Entscheidungen des Amtes zu den Prüfungsrichtlinien – Rechtsnatur – Selbstbeschränkung seines Ermessens (Verordnung Nr. 2100/94 des Rates, Art. 7 Abs. 1 und 2 und 56 Abs. 2; Verordnung Nr. 1239/95 der Kommission, Art. 22, 23 und 27) (vgl. Rn. 81, 83-86)

5.                     Landwirtschaft – Einheitliche Rechtsvorschriften – Sortenschutz – Technische Prüfung – Berücksichtigung eines in den geltenden Richtlinien nicht vorgesehenen Merkmals – Unzulässigkeit – Rückwirkende Genehmigung der Benutzung eines solchen Merkmals durch den Präsidenten des Gemeinschaftlichen Sortenamts – Unzulässigkeit (Verordnung Nr. 2100/94 des Rates, Art. 56 Abs. 2; Verordnung Nr. 1239/95 der Kommission, Art. 22 und 23) (vgl. Rn. 87, 92, 93)

6.                     Nichtigkeitsklage – Gegenstand – Entscheidung, die auf mehreren Begründungspfeilern ruht, von denen jeder den verfügenden Teil tragen würde – Entscheidung auf dem Gebiet des Sortenschutzes – Klagegründe, die einen Irrtum oder anderen Rechtsfehler betreffen, der nur einem der Begründungspfeiler anhaftet – Klagegrund, der nicht zur Nichtigerklärung der Entscheidung führen kann (Art. 263 AEUV) (vgl. Rn. 98, 99)

Gegenstand

Zwei Klagen gegen zwei Entscheidungen der Beschwerdekammer des CPVO vom 20. September 2013 (Sachen A 004/2007 und A 003/2007) betreffend die Erteilung gemeinschaftlichen Sortenschutzes für die Apfelsorte Gala Schnitzer

Tenor

1.

Die Klagen werden abgewiesen.

2.

Die Schniga Srl trägt neben ihren eigenen Kosten die Kosten der Brookfield New Zealand Ltd und der Elaris SNC. Das Gemeinschaftliche Sortenamt (CPVO) trägt seine eigenen Kosten.