Language of document : ECLI:EU:T:2014:127





Urteil des Gerichts (Siebte Kammer) vom 14. März 2014 – Holcim (Deutschland) und Holcim/Kommission

(Rechtssache T‑293/11)

„Wettbewerb – Verwaltungsverfahren – Auskunftsbeschluss – Erforderlichkeit der verlangten Auskünfte – Begründungspflicht – Verhältnismäßigkeit“

1.                     Handlungen der Organe – Anmeldung – Fehler – Wirkungen – Hemmung des Laufes der Rechtsbehelfsfrist (Art. 263 Abs. 6 AEUV und 297 Abs. 2 AEUV) (vgl. Rn. 35)

2.                     Wettbewerb – Verwaltungsverfahren – Sprachenregelung – Auskunftsverlangen – Adressat – Sitz in einem Drittland – Beziehung zu einem Mitgliedstaat – Amtssprache dieses Mitgliedstaats (Verordnung Nr. 1/1958 des Rates, Art. 3) (vgl. Rn. 36)

3.                     Wettbewerb – Verwaltungsverfahren – Auskunftsverlangen – Angabe der Rechtsgrundlagen und des Zwecks des Verlangens – Umfang – Verletzung der Begründungspflicht – Fehlen (Art. 101 AEUV; Verordnung Nr. 1/2003 des Rates, Art. 18 Abs. 3) (vgl. Rn. 42, 43, 50, 56)

4.                     Wettbewerb – Verwaltungsverfahren – Wahrung der Verteidigungsrechte – Erst nach Übersendung der Mitteilung der Beschwerdepunkte bestehende Möglichkeit des betroffenen Unternehmens, diese Rechte umfassend geltend zu machen (Art. 101 AEUV; Verordnung Nr. 1/2003 des Rates) (vgl. Rn. 46, 47, 51)

5.                     Wettbewerb – Verwaltungsverfahren – Auskunftsverlangen – Angabe der Rechtsgrundlagen und des Zwecks des Verlangens – Erfordernis eines Zusammenhangs zwischen den verlangten Auskünften und der untersuchten Zuwiderhandlung – Entscheidungsspielraum der Kommission – Gerichtliche Nachprüfung – Umfang (Art. 101 AEUV; Verordnung Nr. 1/2003 des Rates, Art. 18 Abs. 3) (vgl. Rn. 48, 110)

6.                     Wettbewerb – Verwaltungsverfahren – Auskunftsverlangen – Befugnisse der Kommission – Grenze – Beachtung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit – Dem Unternehmen gesetzte Antwortfrist – Beurteilung der Verhältnismäßigkeit (Verordnung Nr. 1/2003 des Rates, Art. 18 Abs. 3) (vgl. Rn. 61-66)

7.                     Wettbewerb – Verwaltungsverfahren – Auskunftsverlangen – Befugnisse der Kommission – Befugnis, Fragen an ein Unternehmen zu richten, die voraussetzen, dass die verlangten Daten in eine bestimmte Form gebracht werden – Grenzen (Verordnung Nr. 1/2003 des Rates, Art. 18) (vgl. Rn. 71, 73)

8.                     Gerichtliches Verfahren – Vorbringen neuer Angriffs- und Verteidigungsmittel im Laufe des Verfahrens – Erweiterung eines bereits vorgetragenen Angriffs- oder Verteidigungsmittels – Zulässigkeit (Verfahrensordnung des Gerichts, Art. 44 § 1 Buchst. c und 48 § 2) (vgl. Rn. 79, 80)

9.                     Wettbewerb – Verwaltungsverfahren – Auskunftsverlangen – Umstände – Zwischen einem einfachen Auskunftsverlangen und einem Beschluss zu treffende Wahl – Beachtung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit – Gerichtliche Nachprüfung (Art. 101 AEUV; Verordnung Nr. 1/2003 des Rates, Art. 18 Abs. 1 bis 3) (vgl. Rn. 81-84)

10.                     Wettbewerb – Verwaltungsverfahren – Auskunftsverlangen – Befugnisse der Kommission – Grenze – Beachtung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit – Verlangen, bereits im Besitz der Kommission befindliche Auskünfte zu erteilen – Verstoß gegen diesen Grundsatz – Verlangen mit dem Ziel, Erläuterungen zu zuvor mitgeteilten Auskünften zu erhalten – Zulässigkeit (Verordnung Nr. 1/2003 des Rates, Art. 18 Abs. 3) (vgl. Rn. 123-125, 127, 130)

11.                     Wettbewerb – Verwaltungsverfahren – Auskunftsverlangen – Befugnisse der Kommission – Befugnis, Auskünfte über einen Zeitraum vor dem Beitritt des betreffenden Staates zur Union zu verlangen (Art. 82 EG; Art. 102 AEUV; Verordnung Nr. 1/2003 des Rates, Art. 18 Abs. 1 und 3) (vgl. Rn. 134)

Gegenstand

Klage auf Nichtigerklärung des Beschlusses K(2011) 2363 endgültig der Kommission vom 30. März 2011 in einem Verfahren nach Artikel 18 Absatz 3 der Verordnung (EG) Nr. 1/2003 des Rates (Sache 39520 – Zement und verwandte Produkte)

Tenor

1.

Die Klage wird abgewiesen.

2.

Die Holcim (Deutschland) AG und die Holcim Ltd tragen die Kosten einschließlich der durch das Verfahren des vorläufigen Rechtsschutzes entstandenen Kosten.