Urteil des Gerichts (Fünfte Kammer) vom 16. Dezember 2015 – VTZ u. a./Rat

(Rechtssache T‑108/13)

„Dumping – Einfuhren bestimmter nahtloser Rohre aus Eisen oder Stahl mit Ursprung in Russland – Endgültiger Antidumpingzoll – Betroffene Ware“

1.                     Gemeinsame Handelspolitik – Schutz gegen Dumpingpraktiken – Ermessen der Organe – Gerichtliche Nachprüfung – Grenzen – Prüfung des Ermessens anhand der Informationen, die zum Zeitpunkt der Ermessensausübung zur Verfügung standen (Verordnungen des Rates Nr. 1225/2009, Nr. 585/2012 und Nr. 1269/2012) (vgl. Rn. 34-36, 39, 91)

2.                     Zollunion – Gemeinsamer Zolltarif – Tarifpositionen – Tarifierung der Waren – Kriterien – Objektive Merkmale und Eigenschaften des Erzeugnisses (vgl. Rn. 45)

3.                     Zollunion – Gemeinsamer Zolltarif – Tarifpositionen – Auslegung – Erläuterungen zur Kombinierten Nomenklatur – Fehlende Bindungswirkung – Erfordernis, dass diese Erläuterungen mit den Bestimmungen der Kombinierten Nomenklatur übereinstimmen (Verordnung Nr. 2658/87 des Rates, Anhang I in der durch die Verordnung Nr. 1006/2011 der Kommission geänderten Fassung) (vgl. Rn. 46, 60-62, 78, 80)

4.                     Recht der Europäischen Union – Auslegung – Berücksichtigung des Zusammenhangs und des gewöhnlichen Wortsinns – Vorschriften in mehreren Sprachen – Abweichungen zwischen den verschiedenen Sprachfassungen – Berücksichtigung der allgemeinen Systematik und des Zwecks der fraglichen Regelung (vgl. Rn. 63, 64)

5.                     Zollunion – Gemeinsamer Zolltarif – Tarifpositionen – Unterpositionen 7304 39 10 und 7304 59 10 – Begriff des Roherzeugnisses – Auslegung – Erläuterungen zur Kombinierten Nomenklatur – Nicht erschöpfender Charakter (Verordnung Nr. 2658/87 des Rates, Anhang I in der durch die Verordnung Nr. 1006/2011 der Kommission geänderten Fassung) (vgl. Rn. 67-86, 116)

6.                     Zollunion – Gemeinsamer Zolltarif – Tarifpositionen – Unterpositionen 7304 39 10 und 7304 59 10 – Begriff des Roherzeugnisses – Auslegung – Beurteilungskriterien (Verordnung Nr. 2658/87 des Rates, Anhang I in der durch die Verordnung Nr. 1006/2011 der Kommission geänderten Fassung) (vgl. Rn. 105, 106, 109, 111-115, 118, 128-148)

7.                     Handlungen der Organe – Begründung – Pflicht – Umfang (Art. 296 AEUV) (vgl. Rn. 156, 157)

Gegenstand

Klage auf teilweise Nichtigerklärung der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 1269/2012 des Rates vom 21. Dezember 2012 zur Änderung der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 585/2012 zur Einführung eines endgültigen Antidumpingzolls auf die Einfuhren bestimmter nahtloser Rohre aus Eisen oder Stahl mit Ursprung unter anderem in Russland im Anschluss an eine teilweise Interimsüberprüfung nach Artikel 11 Absatz 3 der Verordnung (EG) Nr. 1225/2009 (ABl. L 357, S. 1)

Tenor

1. Die Klage wird in vollem Umfang abgewiesen.

2. Die Volžskij trubnyi zavod OAO (VTZ OAO), die Taganrogskij metallurgičeskij zavod OAO (Tagmet OAO), die Sinarskij trubnyj zavod OAO (SinTZ OAO) und die Severskij trubnyj zavod OAO (STZ OAO) tragen ihre eigenen Kosten sowie jene des Rates der Europäischen Union und der ArcelorMittal Tubular Products Ostrava a.s., der Benteler Steel/Tube GmbH, der Dalmine SpA, der Productos Tubulares, SA, der Rohrwerk Maxhütte GmbH, der ArcelorMittal Tubular Products Roman SA, der Silcotub SA, der Tubos Reunidos Industrial, SL, der V & M Deutschland GmbH, der V & M France, der Vallourec Mannesmann Oil & Gas France und der voestalpine Tubular GmbH & Co. KG.

3. Die Europäische Kommission trägt ihre eigenen Kosten.