Language of document : ECLI:EU:T:2014:271





Urteil des Gerichts (Zweite Kammer) vom 22. Mai 2014 –
Guangdong Kito Ceramics u. a./Rat

(Rechtssache T‑633/11)

„Dumping – Einfuhren von Keramikfliesen mit Ursprung in China – Endgültiger Antidumpingzoll – Mangelnde Kooperationsbereitschaft – Erforderliche Informationen – Vorgesehene Fristen – Verfügbare Daten – Art. 18 Abs. 1 und 3 der Verordnung (EG) Nr. 1225/2009“

1.                     Gemeinsame Handelspolitik – Schutz gegen Dumpingpraktiken – Dumpingspanne – Im GATT‑Antidumping-Übereinkommen von 1994 enthaltene Regeln für die Berechnung der Antidumpingspanne – Umsetzung im Unionsrecht durch die Antidumping-Grundverordnung – Auslegung von Art. 18 dieser Verordnung im Licht des genannten Antidumping-Übereinkommens (Übereinkommen zur Durchführung des Artikels VI des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens, „Antidumpingkodex 1994“, Art. 6.8; Verordnung Nr. 1225/2009 des Rates, Art. 18) (vgl. Rn. 38‑40)

2.                     Gemeinsame Handelspolitik – Schutz gegen Dumpingpraktiken – Dumpingspanne – Ermessen der Organe – Grenzen – Gerichtliche Nachprüfung – Umfang (Verordnung Nr. 1225/2009 des Rates) (vgl. Rn. 41‑43)

3.                     Gemeinsame Handelspolitik – Schutz gegen Dumpingpraktiken – Durchführung der Untersuchung – Verwendung der verfügbaren Informationen im Fall mangelnder Bereitschaft des Unternehmens zur Mitarbeit – Voraussetzungen – Verweigerung des Zugangs zu den erforderlichen Informationen – Begriff der erforderlichen Informationen – Auslegung im Licht eines von einem WTO-Panel erstellten Berichts (Verordnung Nr. 1225/2009 des Rates, Art. 18 Abs. 1) (vgl. Rn. 44‑46)

4.                     Gemeinsame Handelspolitik – Schutz gegen Dumpingpraktiken – Durchführung der Untersuchung – Verwendung der verfügbaren Informationen im Fall mangelnder Bereitschaft des Unternehmens zur Mitarbeit – Voraussetzungen – Nicht innerhalb der von der Grundverordnung vorgesehenen Fristen übermittelte notwendige Informationen – Auslegung im Licht des GATT-Antidumping-Übereinkommens von 1994 (Übereinkommen zur Durchführung des Artikels VI des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens, „Antidumpingkodex 1994“, Art. 6.8; Verordnung Nr. 1225/2009 des Rates, Art. 6 Abs. 2 und 18 Abs. 1) (vgl. Rn. 55, 57, 59, 61, 63, 70, 73, 85‑87)

5.                     Gerichtliches Verfahren – Vorbringen neuer Angriffs- und Verteidigungsmittel im Laufe des Verfahrens – Erweiterung eines bereits zuvor vorgetragenen Angriffsmittels – Zulässigkeit (Verfahrensordnung des Gerichts, Art. 44 § 1 Buchst. c und 48 § 2) (vgl. Rn. 65)

6.                     Gemeinsame Handelspolitik – Schutz gegen Dumpingpraktiken – Durchführung der Untersuchung – Verwendung der verfügbaren Informationen im Fall mangelnder Bereitschaft des Unternehmens zur Mitarbeit – Folgen – Unanwendbarkeit von Art. 18 Abs. 3 der Grundverordnung (Verordnung Nr. 1225/2009 des Rates, Art. 18 Abs. 1 und 3) (vgl. Rn. 97‑99)

7.                     Gemeinsame Handelspolitik – Schutz gegen Dumpingpraktiken – Durchführung der Untersuchung – Berücksichtigung von Informationen, die sich nicht in jeder Hinsicht als vollkommen erwiesen haben – Voraussetzungen – Auslegung im Licht des GATT-Antidumping-Übereinkommens von 1994 (Übereinkommen zur Durchführung des Artikels VI des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens, „Antidumpingkodex 1994“; Verordnung Nr. 1225/2009 des Rates, Art. 18 Abs. 3) (vgl. Rn. 100, 102, 103, 105, 108)

8.                     Handlungen der Organe – Begründung – Pflicht – Umfang – Verordnung zur Einführung von Antidumpingzöllen (Art. 296 AEUV) (vgl. Rn. 120)

Gegenstand

Klage auf Nichtigerklärung der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 917/2011 des Rates vom 12. September 2011 zur Einführung eines endgültigen Antidumpingzolls und zur endgültigen Vereinnahmung des vorläufigen Zolls auf die Einfuhren von Keramikfliesen mit Ursprung in der Volksrepublik China (ABl. L 238, S. 1)

Tenor

1.

Die Klage wird abgewiesen.

2.

Die Klägerinnen tragen ihre eigenen und die dem Rat der Europäischen Union entstandenen Kosten.

3.

Die Europäische Kommission trägt ihre eigenen Kosten.

4.

Die Cerame-Unie AISBL, die Asociación Española de Fabricantes de Azulejos y Pavimentos Cerámicos (ASCER), die Confindustria Ceramica, die Casalgrande Padana SpA und die Etruria Design Srl tragen ihre eigenen Kosten.