Urteil des Gerichts (Achte Kammer) vom 7. Februar 2013 – Acron/Rat
(Rechtssache T‑118/10)
„Dumping – Einfuhren von Lösungen von Harnstoff und Ammoniumnitrat mit Ursprung in Russland – Antrag auf Überprüfung für einen neuen Ausführer –Normalwert – Ausfuhrpreis – Art. 1, 2 und 11 Abs. 4 und 9 der Verordnung (EG) Nr. 384/96 (jetzt Art. 1, 2 und 11 Abs. 4 und 9 der Verordnung [EG] Nr. 1225/2009)“
1. Gemeinsame Handelspolitik – Schutz gegen Dumpingpraktiken – Ermessen der Organe – Gerichtliche Überprüfung – Grenzen (vgl. Randnrn. 24, 25)
2. Gemeinsame Handelspolitik – Schutz gegen Dumpingpraktiken – Dumpingspanne – Bestimmung des Normalwerts – Rückgriff auf den rechnerisch ermittelten Wert – Berücksichtigung der Produktionskosten – Berechnung der Kosten anhand der Aufzeichnungen – Kosten, die durch eine Marktverzerrung beeinflusst sind – Berichtigung – Zulässigkeit – Kriterien (Verordnungen des Rates Nr. 384/96, Art. 2 Abs. 3 und 5, und Nr. 1225/2009, Art. 2 Abs. 3 und 5) (vgl. Randnrn. 38-55)
3. Gemeinsame Handelspolitik – Schutz gegen Dumpingpraktiken – Dumpingspanne – Im GATT‑Antidumping-Übereinkommen von 1994 enthaltene Regeln für die Berechnung der Antidumpingspanne – Umsetzung im Unionsrecht durch die Antidumping-Grundverordnung – Auslegung von Art. 2 Abs. 5 dieser Verordnung im Licht des genannten Antidumping-Übereinkommens (Übereinkommen zur Durchführung des Artikels VI des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens, „Antidumpingkodex 1994“, Art. 2.2.1.1; Verordnungen des Rates Nr. 384/96, Art. 2 Abs. 5, und Nr. 1225/2009, Art. 2 Abs. 5) (vgl. Randnrn. 65-67, 70-72)
4. Gerichtliches Verfahren – Vorbringen neuer Angriffs- und Verteidigungsmittel im Laufe des Verfahrens – Erweiterung eines bereits vorgetragenen Angriffs- oder Verteidigungsmittels – Zulässigkeit (vgl. Randnr. 92)
5. Gemeinsame Handelspolitik – Schutz gegen Dumpingpraktiken – Entscheidung über die Bestimmung des Normalwerts – Begründung – Berücksichtigung der Informationen, die den Unternehmen während des Verwaltungsverfahrens übermittelt wurden (Art. 296 AEUV; Verordnungen des Rates Nr. 384/96, Art. 2, und Nr. 1225/2009, Art. 2) (vgl. Randnr. 100)
6. Gemeinsame Handelspolitik – Schutz gegen Dumpingpraktiken – Überprüfung für einen neuen Ausführer – Dumpingspanne – Bestimmung des Normalwerts – Gewinnspanne – Berechnung der Vertriebs-, Verwaltungs- und Gemeinkosten – Anwendung der im Ausgangsverfahren herangezogenen Methode (Verordnungen des Rates Nr. 384/96, Art. 2 Abs. 6 Buchst. c und 11 Abs. 9, und Nr. 1225/2009, Art. 2 Abs. 6 Buchst. c und 11 Abs. 9) (vgl. Randnrn. 111, 112, 115, 116, 121-123)
Gegenstand
| Klage auf Nichtigerklärung der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 1251/2009 des Rates vom 18. Dezember 2009 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 1911/2006 zur Einführung eines endgültigen Antidumpingzolls auf Einfuhren von Lösungen von Harnstoff und Ammoniumnitrat mit Ursprung unter anderem in Russland (ABl. L 338, S. 5) |
Tenor
1. | | Die Klage wird abgewiesen. |
2. | | Die Acron OAO trägt ihre eigenen Kosten und die Kosten, die dem Rat der Europäischen Union und Fertilizers Europe entstanden sind. |
3. | | Die Europäische Kommission trägt ihre eigenen Kosten. |