Language of document : ECLI:EU:T:2014:800





Urteil des Gerichts (Erste Kammer) vom 23. September 2014 –
Ipatau/Rat

(Rechtssache T‑646/11)

„Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik – Restriktive Maßnahmen gegen Belarus – Einfrieren von Geldern und wirtschaftlichen Ressourcen – Beschränkungen der Einreise in und der Durchreise durch das Unionsgebiet – Nichtigkeitsklage – Rechtsbehelfsfrist – Zulässigkeit – Begründungspflicht – Verteidigungsrechte – Ermessensfehler“

1.                     Nichtigkeitsklage – Fristen – Beginn – Rechtsakt, der restriktive Maßnahmen gegenüber einer Person oder Einrichtung nach sich zieht – Rechtsakt, der veröffentlicht und den Betroffenen übermittelt wurde – Zeitpunkt der Übermittlung des Rechtsakts (Art. 263 Abs. 4 und 6 AEUV und 275 Abs. 2 AEUV; Verfahrensordnung des Gerichts, Art. 102; Beschlüsse des Rates 2011/666/GASP und 2012/642/GASP; Verordnungen des Rates Nr. 1000/2011 und Nr. 1017/2012) (vgl. Rn. 44-47)

2.                     Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik – Restriktive Maßnahmen gegen Belarus – Einfrieren von Geldern – Verteidigungsrechte – Mitteilung des belastenden Materials – Folgebeschluss über den Verbleib des Namens des Klägers in der Liste der Adressaten dieser Maßnahmen – Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör – Fehlen (Charta der Grundrechte der Europäischen Union, Art. 41 Abs. 2 Buchst. a; Beschluss 2012/642/GASP des Rates; Verordnung Nr. 1017/2012 des Rates) (vgl. Rn. 72-81)

3.                     Handlungen der Organe – Begründung – Pflicht – Umfang – Restriktive Maßnahmen gegen Belarus – Einfrieren von Geldern von bestimmten Personen und Organisationen angesichts der Lage in Belarus – Mindestanforderungen (Art. 296 AEUV; Beschlüsse des Rates 2011/666/GASP und 2012/642/GASP; Verordnungen des Rates Nr. 1000/2011 und Nr. 1017/2012) (vgl. Rn. 92-96, 104)

4.                     Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik – Restriktive Maßnahmen gegen Belarus – Einfrieren von Geldern von bestimmten Personen und Organisationen angesichts der Lage in Belarus – Natur dieser Maßnahmen – Fehlender Strafcharakter (Beschlüsse des Rates 2011/666/GASP und 2012/642/GASP; Verordnungen des Rates Nr. 1000/2011 und Nr. 1017/2012) (vgl. Rn. 113)

5.                     Europäische Union – Gerichtliche Kontrolle der Rechtmäßigkeit von Handlungen der Organe – Restriktive Maßnahmen gegen Belarus – Einfrieren von Geldern von bestimmten Personen und Organisationen angesichts der Lage in Belarus – Umfang der Kontrolle (Charta der Grundrechte der Europäischen Union, Art. 47; Beschlüsse des Rates 2011/666/GASP und 2012/642/GASP; Verordnungen des Rates Nr. 1000/2011 und Nr. 1017/2012) (vgl. Rn. 132-135)

Gegenstand

Klage auf Nichtigerklärung des Beschlusses 2011/666/GASP des Rates vom 10. Oktober 2011 zur Änderung des Beschlusses 2010/639/GASP über restriktive Maßnahmen gegen Belarus (ABl. L 265, S. 17), soweit er den Kläger betrifft, der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 1000/2011 des Rates vom 10. Oktober 2011 zur Durchführung des Artikels 8a Absatz 1 der Verordnung (EG) Nr. 765/2006 über restriktive Maßnahmen gegen Belarus (ABl. L 265, S. 8), soweit sie den Kläger betrifft, des Beschlusses des Rates vom 14. November 2011, mit dem dieser es abgelehnt hat, den Namen des Klägers aus dem Beschluss 2011/69/GASP des Rates vom 31. Januar 2011 zur Änderung des Beschlusses 2010/639/GASP des Rates über restriktive Maßnahmen gegen einzelne belarussische Amtsträger (ABl. L 28, S. 40) zu streichen, und der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 84/2011 des Rates vom 31. Januar 2011 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 765/2006 über restriktive Maßnahmen gegen Präsident Lukaschenko und verschiedene belarussische Amtsträger (ABl. L 28, S. 17) sowie auf Nichtigerklärung des Beschlusses 2012/642/GASP des Rates vom 15. Oktober 2012 über restriktive Maßnahmen gegen Belarus (ABl. L 285, S. 1) und der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 1017/2012 des Rates vom 6. November 2012 zur Durchführung von Artikel 8a Absatz 1 der Verordnung (EG) Nr. 765/2006 über restriktive Maßnahmen gegen Belarus (ABl. L 307, S. 7), soweit sie den Kläger betreffen

Tenor

1.

Die Klage wird abgewiesen.

2.

Herr Vadzim Ipatau trägt neben seinen eigenen Kosten die dem Rat der Europäischen Union entstandenen Kosten.