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Beschluss des Gerichtshofs (Achte Kammer) vom 11. Dezember 2023 (Vorabentscheidungsersuchen des Sąd Rejonowy dla Wrocławia-Fabrycznej we Wrocławiu – Polen) – Powszechny Zakład Ubezpieczeń SA/Volvia sp. z o.o.

(C-303/231 , Powszechny Zakład Ubezpieczeń)

(Vorlage zur Vorabentscheidung – Art. 99 der Verfahrensordnung des Gerichtshofs – Richtlinie 2011/7/EU – Bekämpfung von Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr – Art. 2 Nr.1 – Begriff „Geschäftsverkehr“ – Art. 3 Abs. 1 Buchst. a – Anspruch auf Verzugszinsen – Versicherungsvertrag zwischen Unternehmen)

Verfahrenssprache: Polnisch

Vorlegendes Gericht

Sąd Rejonowy dla Wrocławia-Fabrycznej we Wrocławiu

Parteien des Ausgangsverfahrens

Klägerin: Powszechny Zakład Ubezpieczeń SA

Beklagte: Volvia sp. z o.o.

Tenor

Art. 2 Nr. 1 der Richtlinie 2011/7/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Februar 2011 zur Bekämpfung von Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr ist dahin auszulegen, dass der Begriff „Geschäftsverkehr“ einen Versicherungsvertrag erfasst, durch den sich der Versicherer gegenüber einem Unternehmen verpflichtet, im Fall des Eintritts eines in dem Vertrag vorgesehenen Ereignisses eine bestimmte Leistung zu erbringen, und sich das Unternehmen gegenüber dem Versicherer zur Zahlung der Versicherungsprämie verpflichtet.

Art. 3 Abs. 1 der Richtlinie 2011/7 ist dahin auszulegen, dass der Versicherer im Rahmen eines Versicherungsvertrags bereits dann seine vertraglichen und gesetzlichen Verpflichtungen im Sinne dieser Bestimmung erfüllt, wenn er der anderen Partei Versicherungsschutz gewährt, unabhängig davon, ob er ihr im Fall des Eintritts des durch den Vertrag gedeckten Ereignisses eine Entschädigung zahlt.

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1     Eingangsdatum: 15.5.203.