Urteil des Gerichts vom 2. Februar 2022 – Polskie Górnictwo Naftowe i Gazownictwo/Kommission (Verpflichtungszusagen von Gazprom)
(Rechtssache T-616/18)1
(Wettbewerb – Missbrauch einer beherrschenden Stellung – Gasmärkte in Mittel- und Osteuropa – Beschluss, mit dem die von einem Unternehmen angebotenen individuellen Verpflichtungszusagen für bindend erklärt werden – Art. 9 der Verordnung [EG] Nr. 1/2003 – Angemessenheit der Verpflichtungszusagen angesichts der ursprünglich in der Mitteilung der Beschwerdepunkte angeführten wettbewerbsrechtlichen Bedenken – Verzicht der Kommission, Verpflichtungszusagen in Bezug auf einige der ursprünglichen Bedenken zu verlangen – Grundsatz der ordnungsgemäßen Verwaltung – Transparenz – Begründungspflicht – Ziele der Energiepolitik der Union – Grundsatz der Energiesolidarität – Befugnismissbrauch)
Verfahrenssprache: Polnisch
Parteien
Klägerin: Polskie Górnictwo Naftowe i Gazownictwo S.A (Warschau, Polen) (vertreten durch K. Karasiewicz, radca prawny, sowie Rechtsanwälte T. Kaźmierczak, K. Kicun und P. Moskwa)
Beklagte: Europäische Kommission (vertreten durch G. Meessen und J. Szczodrowski als Bevollmächtigte)
Streithelferinnen zur Unterstützung der Klägerin: Republik Litauen (vertreten durch K. Dieninis und R. Dzikovič als Bevollmächtigte), Republik Polen (vertreten durch B. Majczyna und M. Nowacki als Bevollmächtigte), Overgas Inc. (Sofia, Bulgarien) (vertreten durch Rechtsanwälte S. Gröss und S. Cappellari)
Streithelferinnen zur Unterstützung der Beklagten: Gazprom PJSC (Moskau, Russland), Gazprom export LLC (Sankt Petersburg, Russland) (vertreten durch Rechtsanwälte J. Karenfort, J. Hainz und B. Evtimov, Rechtsanwältin N. Tuominen, Rechtsanwalt J. Heithecker sowie D. O’Keeffe, Solicitor)
Gegenstand
Klage nach Art. 263 AEUV auf Nichtigerklärung des Beschlusses C(2018) 3106 final der Kommission vom 24. Mai 2018 in einem Verfahren nach Artikel 102 AEUV und Artikel 54 des EWR-Abkommens (Sache AT.39816 – Vorgelagerte Gasversorgungsmärkte in Mittel- und Osteuropa)
Tenor
Die Klage wird abgewiesen.
Die Polskie Górnictwo Naftowe i Gazownictwo S.A. trägt ihre eigenen Kosten sowie die Kosten der Europäischen Kommission, der Gazprom PJSC und der Gazprom export LLC.
Die Republik Litauen, die Republik Polen und die Overgas Inc. tragen jeweils ihre eigenen Kosten.
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1 ABl. C 4 vom 7.1.2019.