Ausblick in die Zukunft

 
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„In Vielfalt geeint“, das Motto der Europäischen Union, bedeutet gemeinsame Werte und unterschiedliche Traditionen. Im Jahr 2023 feiert der Gerichtshof die Vielsprachigkeit, einen zentralen Wert des europäischen Projekts und einen festen Bestandteil der Arbeitsweise der Unionsgerichte.

 

Die Vielsprachigkeit konkretisiert den Grundsatz der Gleichheit der europäischen Bürger und ist eine Säule des europäischen Einigungswerks. Der Zugang zum Unionsrecht in jeder Amtssprache ist garantiert: Jeder Unionsbürger kann in seiner Sprache vom Unionsrecht Kenntnis nehmen und sich auch in seiner Sprache auf die Rechte berufen, die ihm die europäischen Verträge einräumen. Die Vielsprachigkeit ermöglicht die Gleichbehandlung beim Zugang zu den Gerichten und zur Rechtsprechung. Um sie ins Werk zu setzen, stützt sich der Gerichtshof auf seine Rechts- und Sprachsachverständigen und Dolmetscher, die Tag für Tag in den 24 Amtssprachen (552 mögliche Sprachkombinationen) arbeiten.

Im Jahr 2023 werden zahlreiche Vorhaben abgeschlossen, die sich auf diesen Wert beziehen. So wird der Garten der Vielsprachigkeit eingeweiht, der sich in unmittelbarer Nähe zu den Gebäuden des Gerichtshofs befindet und für die Öffentlichkeit zugänglich ist. In Zusammenarbeit mit den luxemburgischen Behörden wirkt der Gerichtshof an der Schaffung einer neuen Grünfläche mit, die den sprachlichen Reichtum und die sprachliche Vielfalt der Union würdigen soll und dazu beiträgt, den Bürgern die Vielsprachigkeit näherzubringen – einen Wert, den der Gerichtshof seit seiner Errichtung leidenschaftlich verteidigt.

Ferner werden eine Website zur Vielsprachigkeit eingerichtet und ein dreibändiges Werk zur juristischen Vielsprachigkeit veröffentlicht, das beschreibt, wie die Unionsgerichte in den 24 Amtssprachen arbeiten, und Beiträge bekannter Persönlichkeiten aus den Mitgliedstaaten zur Vielsprachigkeit in Justiz und Verwaltung enthält. Die Texte werden auf der neuen Website in allen Amtssprachen verfügbar sein.

 

Um den Kontakt zur breiten Öffentlichkeit und zum juristischen Fachpublikum zu verstärken, werden die bisherigen Kommunikationsmittel wie die Website und die sozialen Medien in Kürze durch einen neuen Kommunikationskanal ergänzt: Curia Web TV. Dieser Online-Fernsehkanal, der über die CVRIA-Website ausgestrahlt wird, erhöht die Transparenz zugunsten der europäischen Bürger, auch der jüngsten, durch ein Angebot audiovisueller Inhalte und durch Informationen über den Gerichtshof als Unionsorgan und über seine Rechtsprechungstätigkeit.

Im Rahmen seines umfassenden Plans zur Förderung der Inklusion arbeitet der Gerichtshof 2023 weiter daran, die Integration von Menschen mit Behinderung zu verbessern und zu fördern und Betreuer zu unterstützen und zu begleiten.

Schließlich werden auch 2023 erhebliche Anstrengungen unternommen, um neue Technologien zur digitalen Transformation und zur Innovation zu nutzen. Im Innovationslabor werden in enger Zusammenarbeit mit den Dienststellen Untersuchungen und Erprobungen durchgeführt, um Werkzeuge bereitzustellen, die bei der Erfüllung der justiziellen Aufgabe helfen können. Insbesondere werden die Arbeiten in den Bereichen automatische Textanalyse, Auffinden von Verweisungen, automatische Transkription, Zugänglichkeit für Personen mit Behinderungen und robotergestützte Prozessautomatisierung fortgeführt.

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