Vorstellung der Mitglieder

Koen Lenaerts
Koen Lenaerts
Präsident
Biografie und Laufbahn

Geboren 1954 in Mortsel (Belgien) erwirbt Koen Lenaerts 1977 seinen Abschluss an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Katholieke Universiteit Leuven (Katholische Universität Löwen, Belgien), bevor er sein Studium an der Harvard University (USA) fortsetzt, das er mit dem Master of Laws (1978) und dem Master in Public Administration (1979) abschließt. Zurück an der Katholieke Universiteit Leuven erwirbt er 1982 den Doktorgrad in Rechtswissenschaften.

An dieser Universität beginnt er seine berufliche Laufbahn 1979 als Assistent. 1983 wird er zum Professor für Europäisches Recht ernannt. Im Zuge seiner universitären Laufbahn lehrt er von 1984 bis 1989 auch am Europakolleg Brügge (Belgien) sowie 1989 als Gastprofessor an der Harvard Law School (USA).

Koen Lenaerts ist von 1984 bis 1985 beim Gerichtshof als Rechtsreferent bei Richter René Joliet tätig und dann von 1986 bis 1989 als Rechtsanwalt in Brüssel.

Er wird am 25. September 1989, dem Tag der Errichtung des neu geschaffenen Gerichts erster Instanz der Europäischen Gemeinschaften, zum Richter an diesem Gericht ernannt. Nachdem er dort mehr als 14 Jahre lang tätig war, wird er am 7. Oktober 2003 zum Richter am Gerichtshof ernannt. Seine Richterkollegen wählen ihn für zwei aufeinanderfolgende Amtszeiten – vom 9. Oktober 2006 bis zum 8. Oktober 2012 – zum Kammerpräsidenten, dann am 9. Oktober 2012 zum Vizepräsidenten des Gerichtshofs.

Am 8. Oktober 2015 wird Koen Lenaerts zum Präsidenten des Gerichtshofs gewählt.

Mitgliedschaften bei Stiftungen, Organisationen und Einrichtungen auf juristischem, kulturellem, künstlerischem, sozialem oder karitativem Gebiet
  • Mitglied der Academia Europaea, London
  • Mitglied des Advisory Council des British Institute of International and Comparative Law
  • Mitglied des Advisory Board des Centre of Law and Governance in Europe, University College London
  • Mitglied des Stiftungsrats der Europäischen Rechtsakademie (ERA), Trier
  • Mitglied des Kuratoriums des Max-Planck-Instituts für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, Heidelberg
  • Mitglied der Schriftleitung der „Europarecht“
  • Mitglied der Schriftleitung der „European Law Review“
  • Mitglied der Schriftleitung der „International Comparative Jurisprudence“, Mykolo Romerio universitetas
  • Mitglied der Schriftleitung der „S.E.W. Tijdschrift voor Europees en economisch recht“
  • Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der „Cahiers de droit européen“
  • Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des „Columbia Journal of European Law“
  • Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der „European Constitutional Law Review“
  • Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der „European Public Law“
  • Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der „Europejski Przegląd Sądowy“
  • Mitglied der Schriftleitung der „L’actualidad administrativa“
  • Mitglied der Schriftleitung der „EStAL (European State Aid Law Quarterly)“
  • Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des „European Journal of Human Rights“
  • Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des „Lex ET Scientia International Journal (LESIJ)“, Universitatea Nicolae Titulescu din Bucuresti
  • Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der „Concurrences, Revue des droits de la concurrence“
  • Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der „World Competition. Law and Economics Review“
  • Mitglied des Advisory Board der EU Tax Review
  • Mitglied des Ehrenbeirats der „Revista Română de Drept European“
Ehrentitel und Auszeichnungen
  • Adelstitel: Baron (2005)
  • Distinguished Helen DeRoy Fellow, University of Michigan Law School (2005)
  • Honorary Master of the Bench of the Inner Temple, London (2010)
  • Doctor honoris causa, Université de Poitiers (2016)
  • Doctor honoris causa, Mykolo Romerio universitetas (2017)
  • Doctor honoris causa, Université de Namur (2017)
  • Doctor honoris causa, Universitatea Nicolae Titulescu din Bucuresti (2017)
  • All European Academies Madame de Staël Prize for Cultural Values (2017)
  • Doctor honoris causa, Sofijski universitet „Sveti Kliment Ohridski“ (2018)
  • Doctor honoris causa, Universiteti Europian i Tiranës (2018)
  • Doctor honoris causa, Vilniaus universitetas (2022)
  • Doctor honoris causa, Universitatea „Alexandru Ioan Cuza“ din Iaşi (2023)
Lars Bay Larsen
Lars Bay Larsen
Vizepräsident
Biografie und Laufbahn

Geboren 1953 in Gladsaxe, Kopenhagen (Dänemark), erwirbt Lars Bay Larsen 1976 einen Abschluss an der politikwissenschaftlichen Fakultät der Københavns Universitet (Universität Kopenhagen, Dänemark) und 1983 einen Abschluss an der rechtswissenschaftlichen Fakultät dieser Universität.

Daraufhin wird er zum Beamten ernannt und ist von 1983 bis 1985 im Justizministerium tätig. Von 1985 bis 1986 arbeitet er als Referatsleiter beim Advokatsamfund (dänischer Anwaltsverband). Zurück im Justizministerium ist er zunächst Referatsleiter (1986 bis 1991), dann Abteilungsleiter (1991 bis 1995), Leiter der Abteilung Polizei (1995 bis 1999) und der Rechtsabteilung (2000 bis 2003). Während dieser Zeit vertritt er auch Dänemark im K‑4‑Ausschuss (1995 bis 2000), in der Zentralen Schengen-Gruppe (1996 bis 1998) und im Europol Management Board (1998 bis 2000). 1991 wird er zur Rechtsanwaltschaft zugelassen, und von 2003 bis 2006 ist er Richter am Højesteret (Oberster Gerichtshof, Dänemark).

Seine Laufbahn zeugt ferner von fruchtbarer Komplementarität von Praxis und Lehre, da er von 1984 bis 1991 Lehrbeauftragter und von 1991 bis 1996 beigeordneter Professor für Familienrecht an der Københavns Universitet ist. Seit 2008 ist er Lehrbeauftragter für europäisches Strafrecht an der Université du Luxembourg.

Lars Bay Larsen ist seit dem 11. Januar 2006 Richter am Gerichtshof. Von seinen Richterkollegen wird er für zwei aufeinanderfolgende Amtszeiten – vom 9. Oktober 2012 bis zum 8. Oktober 2018 – zum Kammerpräsidenten gewählt. Seit dem 8. Oktober 2021 ist er Vizepräsident des Organs.

Ehrentitel und Auszeichnungen
  • Ridder af 1. grad af Dannebrogordenen (Ritter 1. Klasse des Dannebrogordens) (2002)
Alexander Arabadjiev
Alexander Arabadjiev
Präsident der Ersten Kammer
Biografie und Laufbahn

Geboren 1949 in Blagoevgrad (Bulgarien) erwirbt Alexander Arabadjiev 1972 einen Abschluss an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Sofiyski universitet „Sv. Kliment Ohridski“ (St.‑Kliment-Ohridski-Universität Sofia, Bulgarien).

1975 wird er zum Richter am Rayonen sad Blagoevgrad (Rayongericht Blagoevgrad, Bulgarien) ernannt. 1983 bis 1986 ist er Richter am Okrazhen sad Blagoevgrad (Regionalgericht Blagoevgrad, Bulgarien). Von 1986 bis 1991 ist er Richter am Varhoven Sad (Oberstes Gericht, Bulgarien) und von 1991 bis 2000 Richter am Konstitutsionen sad (Verfassungsgericht, Bulgarien). Von 1997 bis 1999 ist er außerdem Mitglied der Europäischen Menschenrechtskommission.

Von 2001 bis 2006 unterbricht er seine richterliche Tätigkeit, um als Mitglied des bulgarischen Parlaments aktiv am Prozess des Beitritts Bulgariens zur Europäischen Union mitzuwirken, wobei er von August 2005 bis Dezember 2006 auch Beobachter im Europäischen Parlament ist. Von 2002 bis 2003 beteiligt er sich als Mitglied des Europäischen Konvents über die Zukunft Europas an der Erarbeitung von Lösungsstrategien für die sich der Europäischen Union im Zusammenhang mit der Erweiterung von 2004 stellenden Herausforderungen.

Alexander Arabadjiev wird am 12. Januar 2007, einige Tage nach dem Beitritt Bulgariens zur Europäischen Union, zum Richter am Gerichtshof ernannt. Von seinen Richterkollegen wird er am 9. Oktober 2018 zum Kammerpräsident gewählt.

Mitgliedschaften bei Stiftungen, Organisationen und Einrichtungen auf juristischem, kulturellem, künstlerischem, sozialem oder karitativem Gebiet
  • Vorsitzender des Vorstands der Balgarska asotsiatsia po pravo na Evropeyskia sayuz
  • Präsident des Organisationskomitees des 2022 in Bulgarien stattfindenden Kongresses der Internationalen Föderation für Europarecht (FIDE)
Ehrentitel und Auszeichnungen
  • Orden „Stara Planina, Erster Klasse“ (Erlass des Präsidenten der Republik Bulgarien vom 18. Dezember 2009)
Alexandra (Sacha) Prechal
Alexandra (Sacha) Prechal
Präsidentin der Zweiten Kammer
Biografie und Laufbahn

Geboren 1959 in Prag (Tschechoslowakei) erwirbt Alexandra (Sacha) Prechal 1983 einen Abschluss im niederländischen öffentlichen Recht an der Rijksuniversiteit Groningen (Niederlande) und 1995 einen Doktorgrad in Rechtswissenschaften an der Universiteit van Amsterdam (Niederlande).

Sie beginnt ihre akademische Laufbahn im Jahr 1983: Sie ist Lehrbeauftragte an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universiteit Maastricht (Niederlande) bis 1987, dann von 1991 bis 1995 am Europa-Institut der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Amsterdam. Von 1995 bis 2003 ist sie Professorin für europäisches Recht an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Tilburg University (Niederlande). Seit 2003 lehrt und forscht sie in verschiedenen Bereichen des Unionsrechts an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universiteit Utrecht (Niederlande). Sie wirkt außerdem aktiv an der Verwaltung der universitären Lehre und Forschung mit, insbesondere als Mitglied des Verwaltungsrats des Europa-Instituts der Universiteit Utrecht. Von 1992 bis 2007 ist sie wissenschaftliche Koordinatorin des Netzwerks von Juristen für Geschlechtergleichstellung der Europäischen Kommission.

Sie ist Verfasserin zahlreicher Veröffentlichungen und Mitglied der Schriftleitung verschiedener nationaler und internationaler juristischer Fachzeitschriften. Seit 2008 ist sie außerdem Mitglied der Koninklijke Nederlandse Akademie van Wetenschappen (Königliche Niederländische Akademie der Wissenschaften).

Von 1987 bis 1991 ist sie Rechtsreferentin am Gerichtshof in den Kabinetten der Richter Thijmen Koopmans und Paul Kapteyn.

Alexandra (Sacha) Prechal wird am 10. Juni 2010 zur Richterin am Gerichtshof ernannt und am 9. Oktober 2018 von ihren Richterkollegen zur Kammerpräsidentin gewählt.

Mitgliedschaften bei Stiftungen, Organisationen und Einrichtungen auf juristischem, kulturellem, künstlerischem, sozialem oder karitativem Gebiet
  • Mitglied der Koninklijke Nederlandse Akademie van Wetenschappen
  • Mitglied der European Women Lawyers Association
  • Mitglied der Societas Iuris Publici Europaei
  • Mitglied der Schriftleitung der „Sociaal Economische Wetgeving“
  • Mitglied der Schriftleitung der „Review of European Administrative Law“
  • Mitglied des Advisory Board der „Common Market Law Review“
  • Mitglied des Advisory Board der „European Constitutional Law Review“
  • Mitglied der Redaktion des Lehrbuchs für europäisches Recht „Europees recht, Algemeen deel“
  • Mitglied der Redaktion des Lehrbuchs „Europeanisation of Public Law“ und seines niederländischen Gegenstücks „Inleiding tot Europees bestuursrecht“
  • Mitglied des Beirats des Europa Instituut (Universiteit Utrecht)
  • Mitglied der Nederlandse Vereniging voor Europees Recht
  • Mitglied der Nederlandse Juristenvereniging
Ehrentitel und Auszeichnungen
  • Ehrendoktor, Tilburg University
Küllike Jürimäe
Küllike Jürimäe
Präsidentin der Dritten Kammer
Biografie und Laufbahn

Geboren 1962 in Haapsalu (Estland) erwirbt Küllike Jürimäe 1986 einen (dem Master entsprechenden) Abschluss an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Tartu ülikool (Universität Tartu, Estland). Sie setzt ihr Hochschulstudium an der estnischen Diplomatenschule fort, das sie 1992 abschließt. 2003 erwirbt sie an der Università degli Studi di Padova (Universität Padua, Italien) und der University of Nottingham (Vereinigtes Königreich) einen European Master in Human Rights and Democratisation.

Von 1986 bis 1991 ist sie Staatsanwältin in Tallinn (Estland). Von 1991 bis 1993 ist sie Rechtsberaterin, von 1992 bis 1993 Generalberaterin bei der Eesti Kaubandus-Tööstuskoda (Estnische Industrie- und Handelskammer). Von 1993 bis 2004 ist sie Richterin am Tallinna Ringkonnakohus (Berufungsgericht Tallinn, Estland).

Küllike Jürimäe wird am 12. Mai 2004 zur Richterin am Gericht der Europäischen Union ernannt. Seit dem 23. Oktober 2013 ist sie Richterin am Gerichtshof, wo sie seit dem 8. Oktober 2021 Kammerpräsidentin ist.

Mitgliedschaften bei Stiftungen, Organisationen und Einrichtungen auf juristischem, kulturellem, künstlerischem, sozialem oder karitativem Gebiet
  • Mitglied des Verwaltungsrats und Direktorin der Association of European Competition Law Judges
  • Mitglied der Eesti Kohtunike Ühing
  • Mitglied der Eesti Juristide Liit
Ehrentitel und Auszeichnungen
  • Orden des weißen Sterns Estlands dritter Klasse (2021)
Constantinos Lycourgos
Constantinos Lycourgos
Präsident der Vierten Kammer
Biografie und Laufbahn

Geboren 1964 in Nikosia (Zypern) erwirbt Constantinos Lycourgos 1985 einen Abschluss an der rechtswissenschaftlichen Fakultät (Licence) der Université Panthéon-Assas Paris II (Frankreich) und 1987 ein Diplôme dʼétudes approfondies (DEA) im Gemeinschaftsrecht an derselben Universität, wo er 1991 auch den Doktorgrad in Rechtswissenschaften erlangt.

Nach seiner Zulassung zur zyprischen Anwaltschaft 1993 ist er bis 1996 als Rechtsanwalt in Nikosia tätig, als er zum Sonderberater für europäische Angelegenheiten beim Außenminister ernannt wird. Von 1999 bis 2002 ist er Berater für Gemeinschaftsrecht beim Juristischen Dienst der Republik Zypern. Von 1998 bis 2003 ist er Mitglied des zyprischen Verhandlungsteams für den Beitritt zur Europäischen Union und von 2002 bis 2014 Mitglied der griechisch-zyprischen Delegationen bei den Verhandlungen zur umfassenden Lösung der Zypern-Frage.

Vor dem Hintergrund dieses Fachwissens wird er 2002 Hauptrechtsberater und 2007 Hauptrechtsvertreter der Republik Zypern. Von 2003 bis 2014 ist er Direktor der Abteilung Europäisches Recht des Juristischen Dienstes der Republik Zypern und außerdem von 2004 bis 2014 Bevollmächtigter der zyprischen Regierung vor den Gerichten der Europäischen Union.

Constantinos Lycourgos wird am 8. Oktober 2014 zum Richter am Gerichtshof ernannt. Seit dem 8. Oktober 2021 ist er Kammerpräsident.

Mitgliedschaften bei Stiftungen, Organisationen und Einrichtungen auf juristischem, kulturellem, künstlerischem, sozialem oder karitativem Gebiet
  • Mitglied der zyprischen Vereinigung für Energierecht
  • Mitglied der European Group of Public Law (EGPL)
Eugene Regan
Eugene Regan
Präsident der Fünften Kammer
Biografie und Laufbahn

Geboren 1952 in Kilcoon (Irland) studiert Eugene Regan am University College Dublin (Irland), wo er 1974 einen Abschluss in Politik- und Wirtschaftswissenschaften und 1975 einen Master in Politischer Ökonomie erwirbt. Er schließt sein Studium 1979 mit einem Master in Internationalem Recht und Rechtsvergleichung an der Université libre de Bruxelles (Freie Universität Brüssel, Belgien) ab.

1975 arbeitet er als Wirtschaftsanalyst bei der Irish Farmers’ Association (Irischer Bauernverband, IFA), Dublin. Von 1975 bis 1979 setzt er sich als Leiter des Büros der IFA bei der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft für den Schutz der irischen Landwirtschaft ein. Von 1980 bis 1984 ist er Geschäftsführer der Irish Meat Exporters Association (Verband der irischen Fleischexporteure). Nach einigen Jahren (1985 bis 1988) als Politischer Berater des für Wettbewerb zuständigen Mitglieds der Europäischen Kommission Peter Sutherland kehrt er von 1989 bis 1995 in den Agrarsektor zurück, und zwar als Generaldirektor eines großen irischen Fleischhandelsunternehmens.

Seit 1985 ist er Barrister der Honourable Society of King’s Inns (Dublin) und von 1995 bis 2005 in dieser Eigenschaft, dann von 2005 bis 2015 als Senior Counsel tätig. Von 2007 bis 2011 ist er auch Mitglied des Seanad (Oberhaus des irischen Parlaments).

Am 7. Oktober 2015 wird Eugene Regan zum Richter am Gerichtshof ernannt und am 9. Oktober 2018 von seinen Richterkollegen zum Kammerpräsidenten gewählt.

Mitgliedschaften bei Stiftungen, Organisationen und Einrichtungen auf juristischem, kulturellem, künstlerischem, sozialem oder karitativem Gebiet
  • Direktor des Irish Centre for European Law, Dublin (Irland)
  • Bencher of the Honorable Society of King’s Inns, Dublin (Irland)
Maciej Szpunar
Maciej Szpunar
Erster Generalanwalt
Biografie und Laufbahn

Geboren 1971 in Krakau (Polen) erwirbt Maciej Szpunar 1995 einen Abschluss an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Uniwersytet Śląski (Schlesische Universität, Polen) und 1996 am Europakolleg Brügge (Belgien). Er promoviert im Jahr 2000 und habilitiert sich 2009 in Rechtswissenschaften an der Uniwersytet Śląski, wo er 2013 zum Professor der Rechtswissenschaften ernannt wird. 1998 ist er Visiting Scholar am Jesus College, Cambridge (Vereinigtes Königreich), 1999 an der Université de Liège (Universität Lüttich, Belgien) und 2003 am Europäischen Hochschulinstitut, Florenz (Italien).

Von 2001 bis 2008 ist er in Katowice (Polen) als Rechtsanwalt tätig. In dieser Zeit ist er auch Mitglied des Unterausschusses für internationales Privatrecht des Ausschusses für die Kodifizierung des Zivilrechts beim polnischen Justizministerium.

Von 2008 bis 2009 ist er Unterstaatssekretär im Amt des Ausschusses für Europäische Integration (Polen). Von 2010 bis 2013 ist er im polnischen Außenministerium tätig und vertritt als Bevollmächtigter die polnische Regierung in zahlreichen Rechtssachen vor den Gerichten der Europäischen Union.

Der wissenschaftlichen Forschung weiterhin verbunden, ist er Mitglied der Schriftleitung mehrerer juristischer Fachzeitschriften und Verfasser zahlreicher Veröffentlichungen zum Europarecht und zum internationalen Privatrecht.

Maciej Szpunar wird am 23. Oktober 2013 zum Generalanwalt am Gerichtshof ernannt und ist seit dem 11. Oktober 2018 Erster Generalanwalt.

Mitgliedschaften bei Stiftungen, Organisationen und Einrichtungen auf juristischem, kulturellem, künstlerischem, sozialem oder karitativem Gebiet
  • Mitglied des Kuratoriums der Europäischen Rechtsakademie Trier
  • Assoziiertes Mitglied der Internationalen Akademie für Rechtsvergleichung
  • Mitglied der European Group for Private International Law
  • Mitglied der Research Group on EU Private Law (Acquis Group)
  • Mitglied des European Law Institute
  • Mitglied des Ausschusses für Rechts- und Wirtschaftswissenschaften der Polnischen Akademie der Wissenschaften
  • Mitglied des Vorstands der Stiftung des Europakollegs am Europakolleg in Natolin (Polen)
  • Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Projekts „Vergleichendes Verfahrensrecht und die Justiz“ des Max Planck Institute Luxembourg for International, European and Regulatory Procedural Law; Mitglied des Segments 15 „Cross-border and the international dimensions“
  • Berater für das Projekt „Concept and Role of Courts in Family and Succession Matters“ des European Law Institute
  • Mitglied der Schriftleitung folgender juristischer Fachzeitschriften: Europejski Przegląd Sądowy, Kwartalnik Prawa Prywatnego, Nowa Europa – Przegląd Natoliński, University of Warsaw Journal of Comparative Law, Problemy Współczesnego Prawa Międzynarodowego, Europejskiego i Porównawczego, ERA Forum – Journal of the Academy of European Law, The e-Competition Bulletin, Polski Proces Cywilny et Zeszyty Naukowe Uniwersytetu Jagiellońskiego – Prace z Prawa Własności Intelektualnej
Ehrentitel und Auszeichnungen
  • Krzyż Oficerski Orderu Odrodzenia Polski (Offizierskreuz des Ordens Polonia Restituta)
Thomas von Danwitz
Thomas von Danwitz
Präsident der Sechsten Kammer
Biografie und Laufbahn

Geboren 1962 in Bedburg/Erft (Deutschland) studiert Thomas von Danwitz an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Deutschland), wo er 1986 sein Erstes Juristisches Staatsexamen ablegt, und an der Université de Genève (Universität Genf, Schweiz). Er promoviert an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und erwirbt 1988 den Doktorgrad in Rechtswissenschaften. An der École nationale dʼadministration (Nationale Verwaltungshochschule, Frankreich) erwirbt er 1990 das Diplôme international dʼadministration publique. 1992 schließt er sein Referendariat in Köln (Deutschland) mit dem Zweiten Juristischen Staatsexamen ab und habilitiert sich 1996 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig ist.

Der Schwerpunkt seiner Forschung liegt auf dem deutschen öffentlichen Recht und dem Europarecht, was er von 1996 bis 2003 als Professor an der Ruhr-Universität Bochum (Deutschland) lehrt. Dort ist er von 2000 bis 2001 auch Dekan der rechtswissenschaftlichen Fakultät. Von 2003 bis 2006 lehrt er an der Universität zu Köln (Deutschland), wo er 2006 Direktor des Instituts für Öffentliches Recht und Verwaltungslehre wird.

Seine akademische Laufbahn führt ihn im Jahr 2000 auch als Gastprofessor an die Fletcher School of Law and Diplomacy der Tufts University (USA), zwischen 2001 und 2006 an die Université François Rabelais de Tours (Frankreich) und 2005 und 2006 an die Université de Paris I Panthéon-Sorbonne (Frankreich). Im Jahr 2005 forscht und lehrt er an der University of California, Berkeley (USA). 2004 wird er Mitglied der Ständigen Deputation des Deutschen Juristentags, bei der er bis 2014 mitwirkt.

Thomas von Danwitz wird am 7. Oktober 2006 zum Richter am Gerichtshof ernannt und von seinen Richterkollegen für die Zeit vom 9. Oktober 2012 bis zum 8. Oktober 2018 zum Kammerpräsidenten gewählt.

Mitgliedschaften bei Stiftungen, Organisationen und Einrichtungen auf juristischem, kulturellem, künstlerischem, sozialem oder karitativem Gebiet
  • Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Il Diritto dell’Unione Europea
  • Mitglied der International Academy of Comparative Law (IACL)
  • Mitherausgeber des Deutschen Verwaltungsblatts (DVBl)
  • Mitglied des Kuratoriums des Max-Planck Instituts für ausländisches und internationales Strafrecht in Freiburg i. Br.
  • Mitglied der Versammlung der Kuratoren des Instituts für Europäische Politik (IEP)
Ehrentitel und Auszeichnungen
  • Ritter des Ordre national du Mérite de la République française (2002)
  • Ehrendoktor, Université François Rabelais de Tours (2010)
François Biltgen
François Biltgen
Präsident der Siebten Kammer
Biografie und Laufbahn

Geboren 1958 in Luxemburg (Großherzogtum Luxemburg) erwirbt François Biltgen 1981 eine Maîtrise en droit und 1982 ein Diplôme d’études approfondies (DEA) im Gemeinschaftsrecht an der Université de droit, d’économie et de sciences sociales Paris II Panthéon-Assas (Universität für Rechts‑, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Paris II Panthéon-Assas, Frankreich). Im gleichen Jahr erwirbt er einen Abschluss am Institut d’études politiques de Paris (Institut für Politische Studien, Paris, Frankreich).

1987 zur luxemburgischen Rechtsanwaltschaft zugelassen, ist er von 1987 bis 1999 als Rechtsanwalt tätig. Daneben übernimmt er politische Ämter, und zwar von 1983 bis 1994 als Sekretär der Fraktion der Christlich-Sozialen Volkspartei im luxemburgischen Parlament und von 1987 bis 1999 als Mitglied des Gemeinderats der Stadt Esch-sur-Alzette (Luxemburg), wo er von 1997 bis 1999 Schöffe ist. Von 1994 bis 1999 ist er aufgrund dieser Ämter auch stellvertretendes Mitglied der luxemburgischen Delegation beim Ausschuss der Regionen der Europäischen Union. Nach seiner Wahl zum Abgeordneten des luxemburgischen Parlaments 1994 für eine Amtszeit von fünf Jahren beteiligt er sich aktiv an den gesetzgeberischen Tätigkeiten, insbesondere als Berichterstatter für zahlreiche das Unionsrecht betreffende Gesetzentwürfe.

Nach den Parlamentswahlen von 1999 tritt er in die luxemburgische Regierung ein und leitet mehrere Ministerien: Von 1999 bis 2004 ist er nacheinander Minister für Arbeit und Beschäftigung, Minister für die Glaubensgemeinschaften, Minister für die Beziehungen zum Parlament und beigeordneter Minister für Kommunikation, von 2004 bis 2009 Minister für Arbeit und Beschäftigung, Minister für die Glaubensgemeinschaften und Minister für Kultur, Hochschulbildung und Forschung und von 2009 bis 2013 Justizminister, Minister für den Öffentlichen Dienst und die Verwaltungsreform, Minister für Hochschulbildung und Forschung, Minister für Kommunikation und Medien sowie Minister für die Glaubensgemeinschaften.

Die im Rahmen seiner Ministerämter wahrgenommenen Aufgaben spiegeln sich auch in den auf internationaler Ebene übernommenen Verantwortlichkeiten wider. So sitzt er 2005 verschiedenen Formationen des Rates der Europäischen Union vor. 2005 und 2009 ist er Mitvorsitzender der Ministerkonferenz für den Bologna-Prozess und von 2012 bis 2013 der Ministerkonferenz der Europäischen Weltraumagentur (ESA).

François Biltgen wird am 7. Oktober 2013 zum Richter am Gerichtshof ernannt.

Mitgliedschaften bei Stiftungen, Organisationen und Einrichtungen auf juristischem, kulturellem, künstlerischem, sozialem oder karitativem Gebiet
  • Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Revue trimestrielle des droits de l'homme (Belgien)
  • Mitglied des Advisory Board des Jean-Monnet-Lehrstuhls „EU Values & DIGitalization for our CommunNITY (DIGNITY)“ des Management Center Innsbruck (Österreich)
  • Stellvertretendes Mitglied des Ethikausschusses des luxemburgischen Staatsrats (für die Zeit von Januar 2021 bis Dezember 2023)
Ehrentitel und Auszeichnungen
  • Offizier des Verdienstordens des Großherzogtums Luxemburg (1999)
  • Großoffizier des Großherzoglichen Ordens der Eichenkrone (2004)
  • Großoffizier des Militär- und Zivildienstordens Adolphs von Nassau (2004)
  • Großkreuz des Ordem do Infante Dom Henrique (2005)
  • Kommandeur Großkreuz, Orden des Löwen von Finnland (2009)
  • Nassauischer Hausorden vom Goldenen Löwen (2012)
  • Großer Tiroler Adler-Orden (2012)
  • Kommandeur des Verdienstordens der Republik Ungarn (2012)
Nuno José Cardoso da Silva Piçarra
Nuno José Cardoso da Silva Piçarra
Präsident der Achten Kammer
Biografie und Laufbahn

Geboren 1957 in Sintra (Portugal) erwirbt Nuno Piçarra 1980 einen Abschluss an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universidade de Lisboa (Universität Lissabon, Portugal) und 1986 einen Master of Laws. 2003 erlangt er an der Universidade Nova de Lisboa (Neue Universität Lissabon, Portugal) einen Doktorgrad in Rechtswissenschaften.

Seine akademische Laufbahn beginnt er 1981 als Assistent an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universidade de Lisboa. Von 1987 bis 1996 ist er Gastprofessor am Institut für Europastudien der Saar-Universität (Deutschland). An der Universidade Nova de Lisboa ist er von 2003 bis 2008 Assistenzprofessor, dann beigeordneter Professor von 2008 bis 2018. Er lehrt außerdem von 2014 bis 2018 als Gastprofessor an der Universidad Pontificia Comillas (Päpstliche Universität Comillas, Spanien). Sein Engagement in der wissenschaftlichen Forschung zeigt sich an zahlreichen Veröffentlichungen zum Verfassungsrecht und zum Unionsrecht, insbesondere zum Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts, zur Freizügigkeit und zum institutionellen Recht.

1986 tritt Nuno Piçarra erstmals in den Dienst des Gerichtshofs. Bis 1987 ist er als Jurist-Linguist und von 1987 bis 1990 als Jurist-Überprüfer tätig. 1990 wechselt er als Referent in das Kabinett des Präsidenten des Gerichts erster Instanz José Luís da Cruz Vilaça, mit dem er bis 1995 zusammenarbeitet. Bis 1996 ist er dann im Kabinett des Richters Rui Manuel Gens de Moura Ramos tätig.

Von 1996 bis 1999 überträgt ihm die portugiesische Regierung die Aufgaben des nationalen Koordinators für Angelegenheiten der Freizügigkeit im europäischen Raum beim Außenministerium sowie des Mitglieds des K4‑Ausschusses des Rates und der Zentralen Gruppe der Ständigen Abstimmungsstruktur der Schengen-Abkommen.

Er wird zum portugiesischen Mitglied des FreSsco‑Netzwerks unabhängiger Sachverständiger für die Arbeitnehmerfreizügigkeit und die Koordinierung der sozialen Sicherheit in der Europäischen Union und des akademischen Netzwerks Odysseus für rechtswissenschaftliche Studien zu Einwanderung und Asyl in Europa (2004 bis 2018) ernannt. Er ist ferner Mitglied des Verwaltungsrats der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte in Wien (Österreich) (2015 bis 2018).

Nuno Piçarra wird am 8. Oktober 2018 zum Richter am Gerichtshof ernannt.

Mitgliedschaften bei Stiftungen, Organisationen und Einrichtungen auf juristischem, kulturellem, künstlerischem, sozialem oder karitativem Gebiet
  • Mitorganisator und Hauptberichterstatter des XXVIII. Fide-Kongresses in Estoril (Portugal) vom 23. bis 26. Mai 2018
Zoltán Csehi
Zoltán Csehi
Präsident der Zehnten Kammer
Biografie und Laufbahn

Geboren 1965 in Budapest (Ungarn) erwirbt Zoltán Csehi 1990 einen Abschluss an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Eötvös Loránd Tudományegyetem (Eötvös-Loránd-Universität, Ungarn) und 1991 einen Master of Laws an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Deutschland). 2004 erlangt er einen Doktorgrad in Rechtswissenschaften an der Eötvös Loránd Tudományegyetem. Dort erwirbt er 1992 auch einen Abschluss in Kunstgeschichte.

Als Rechtsanwalt in Budapest zugelassen, ist er von 1995 bis 2016 in Ungarn anwaltlich tätig. Parallel dazu ist er als Schiedsrichter am Pénz és Tőkepiaci Állandó Választottbíróság (Ständiges Schiedsgericht für Finanz- und Kapitalmärkte, Ungarn) benannt und von 2004 bis 2016 als Ad-hoc-Schiedsrichter tätig.

Darüber hinaus widmet er sich der Lehre. An der Eötvös Loránd Tudományegyetem unterrichtet er Recht von 1991 bis 2005 als beigeordneter Professor und von 2005 bis 2016 als Professor. Er lehrt auch an der Pázmány Péter Katolikus Egyetem (Katholische Pázmány-Péter-Universität, Ungarn), von 2007 bis 2013 als Leiter der Abteilung für Handelsrecht und ab 2013 als Professor. Dort ist er dann von 2013 bis 2016 Leiter der Abteilung für Privat- und Handelsrecht, ab 2017 Forschungsprofessor für Privat- und Handelsrecht und ab 2018 Leiter der Abteilung für Zivilrecht. Seit 2013 ist er ferner Gastprofessor an der Université catholique de Lyon (Katholische Universität Lyon, Frankreich).

Zoltán Csehi wird am 13. April 2016 zum Richter am Gericht und am 7. Oktober 2021 zum Richter am Gerichtshof ernannt.

Mitgliedschaften bei Stiftungen, Organisationen und Einrichtungen auf juristischem, kulturellem, künstlerischem, sozialem oder karitativem Gebiet
  • Herausgeber des Magyar Kereskedelmi Jogi Évkönyv
  • Mitherausgeber der Zeitschrift Polgári Jog
  • Mitglied des Verwaltungsrats der Alapítvány Az Új Polgári Törvénykönyvért
  • Mitglied der Magyar Tudományos Akadémia Köztestülete
  • Mitglied der Gesellschaft für Rechtsvergleichung e. V.
  • Mitglied der Magyar-Német Jogász Egyesület
  • Mitglied der Magyar-Német Jogász Egyesület
Octavia Spineanu-Matei
Octavia Spineanu-Matei
Präsidentin der Neunten Kammer
Biografie und Laufbahn

Geboren 1967 in Vălenii de Munte (Rumänien) erwirbt Octavia Spineanu-Matei 1990 einen Abschluss an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universitatea Alexandru Ioan Cuza din Iași (Alexandru‑Ioan-Cuza-Universität Iași, Rumänien) (mit Auszeichnung) und 1999 einen Doktorgrad in Rechtswissenschaften an der Academia de Poliție „Alexandru Ioan Cuza“ (Polizeiakademie „Alexandru Ioan Cuza“, Rumänien).

Ihre berufliche Laufbahn beginnt sie 1991 als Richterin an der Judecătoria sectorului 4 București (Amtsgericht des 4. Bezirks, Bukarest, Rumänien). Von 1996 bis 1999 ist sie Richterin am Tribunalul București (Landgericht Bukarest, Rumänien), wo sie von 1997 bis 1999 Präsidentin der Zivilabteilung ist. Von 1999 bis 2005 ist sie Richterin an der Curtea de Apel București (Berufungsgericht Bukarest, Rumänien), wo sie von 1999 bis 2003 Präsidentin der Zivilabteilung ist. Von 2006 bis 2016 ist sie Richterin an der Înalta Curte de Casație și Justiție (Oberster Kassations- und Gerichtshof, Rumänien).

Von 2006 bis 2016 ist Octavia Spineanu-Matei Mitglied der Großen Beschwerdekammer des Europäischen Patentamts in München (Deutschland).

Ab 1997 widmet sie sich auch der Ausbildung von rumänischen Richtern und Referendaren als Lehrbeauftragte am Institutul Național al Magistraturii (Nationales Institut für Richter und Staatsanwälte, Rumänien), bei dem sie Mitglied des wissenschaftlichen Beirats und dann von 2011 bis 2016 Direktorin ist. Sie ist ferner Mitglied des Präsidiums der Școala Națională de Grefieri (Nationale Schule für Rechtspfleger, Rumänien) und von 2012 bis 2016 Mitglied des Beirats des Graduiertenkollegs der Universitatea din București (Universität Bukarest, Rumänien). Sie ist Mitautorin mehrerer Werke und Verfasserin zahlreicher Veröffentlichungen auf juristischem Gebiet und referiert regelmäßig auf nationalen und internationalen Konferenzen.

Octavia Spineanu-Matei wird am 19. September 2016 zur Richterin am Gericht ernannt. Am 7. Oktober 2021 wird sie zur Richterin am Gerichtshof ernannt.

Mitgliedschaften bei Stiftungen, Organisationen und Einrichtungen auf juristischem, kulturellem, künstlerischem, sozialem oder karitativem Gebiet
  • Mitglied des Ausschusses externer Revisoren der vom Institutul Național al Magistraturii herausgegebenen juristischen Fachzeitschrift EuroQuod
  • Mitglied des wissenschaftlichen Redaktionsausschusses der von der Asociația Științifică de Dreptul Proprietății Intelectuale herausgegebenen Revista română de dreptul proprietății intelectuale
  • Mitglied des Kuratoriums der Europäischen Rechtsakademie (ERA)
Ehrentitel und Auszeichnungen
  • Ritter des Ordinul Național „Pentru Merit“ (Nationaler Verdienstorden) (nominiert vom Präsidenten Rumäniens für ihre Verdienste um die Rechtspflege und die Justizreform) (2000)
Juliane Kokott
Juliane Kokott
Generalanwältin
Biografie und Laufbahn

Geboren 1957 in Frankfurt am Main (Deutschland) studiert Juliane Kokott von 1976 bis 1982 Rechtswissenschaften an den Universitäten Bonn (Deutschland) und Genf (Schweiz). Als Fulbright-Stipendiatin besucht sie sodann die American University, Washington DC (USA), wo sie einen Master of Laws erwirbt. Zurück in Europa erlangt sie 1985 den Doktorgrad in Rechtswissenschaften an der Universität Heidelberg (Deutschland). Diesen Titel verleiht ihr 1990 auch die Harvard University (USA). 1985 wird ihr außerdem das Diplôme de l’Académie Internationale de Droit Constitutionnel verliehen, die ihren Sitz in Tunis (Tunesien) hat.

Ihre akademische Laufbahn beginnt Juliane Kokott 1991 als „Visiting Professor“ an der University of California, Berkeley (USA). Zurück in Deutschland lehrt sie als Professorin für deutsches und ausländisches öffentliches Recht, Völkerrecht und Europarecht an der Universität Augsburg (1992), der Universität Heidelberg (1993) und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (1994 bis 1999). 1999 tritt sie eine Professur für Völkerrecht, Internationales Wirtschaftsrecht und Europarecht an der Universität St. Gallen (Schweiz) an. Im Jahr 2000 wird sie Direktorin des Instituts für Europäisches und Internationales Wirtschaftsrecht der Universität St. Gallen und ist von 2001 bis 2003 stellvertretende Direktorin des „Master of Business Law“-Programms dieser Universität.

Von der deutschen Regierung wird sie 1995 als stellvertretende Richterin am Vergleichs- und Schiedsgerichtshof der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) benannt. 1996 wird sie zur stellvertretenden Vorsitzenden des Wissenschaftlichen Beirats „Globale Umweltveränderungen“ der Bundesregierung (WBGU) ernannt.

Juliane Kokott wird am 7. Oktober 2003 zur Generalanwältin am Gerichtshof ernannt und ist von 2006 bis 2007 Erste Generalanwältin.

Mitgliedschaften bei Stiftungen, Organisationen und Einrichtungen auf juristischem, kulturellem, künstlerischem, sozialem oder karitativem Gebiet
  • Mitglied des Lenkungsausschusses des Master-Programms der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Université du Luxembourg
  • Gründerin und Präsidentin (zusammen mit Professor Pasquale Pistone) der „Study Group International Tax Law“ der International Law Association (ILA) (Part 1: Taxpayersʼ Rights; Part 2: Nexus and Fairness in International Taxation; Part 3: The Implementation of International Tax Law)
  • Mitglied der wissenschaftlichen Beiräte der Deutschen Steuerjuristischen Gesellschaft und der Berliner Steuergespräche sowie des Beirats der Steuerrechtswissenschaftlichen Vereinigung Heidelberg (Gründungsmitglied)
  • Mitglied des Kuratoriums des Max-Planck-Instituts für Steuerrecht und Öffentliche Finanzen
  • Mitwirkung am Mentoring-Programm „Geh deinen Weg“ der Deutschland Stiftung Integration und am Minerva-Femmenet-Programm (Mentoring-Programm der Max-Planck-Gesellschaft für den weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchs)
  • „Saarland-Botschafterin“
Ehrentitel und Auszeichnungen
  • Laureatin des Dr.-Otto-Schmidt-Preises zur Förderung der Europäisierung und Internationalisierung des Rechts (2020)
Marko Ilešič
Marko Ilešič
Richter
Biografie und Laufbahn

Geboren 1947 in Ljubljana (Slowenien) erwirbt Marko Ilešič 1970 einen Abschluss an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Univerza v Ljubljani(Universität Ljubljana, Slowenien), wo er auch 1984 seinen Doktorgrad in Rechtswissenschaften erlangt. Er vertieft seine Kenntnisse in Rechtsvergleichung im Rahmen von Spezialisierungsprogrammen an der Université de Strasbourg (Universität Straßburg, Frankreich) und der Universidade de Coimbra (Portugal) mit Abschlüssen 1978 und 1980.

Seine akademische Laufbahn beginnt er 1970 als Assistent an der Univerza v Ljubljani, an der er von 1984 bis 2004 als Professor Zivilrecht, Handelsrecht und internationales Privatrecht lehrt. Er beteiligt sich auch aktiv an der Verwaltung der rechtswissenschaftlichen Fakultät dieser Universität, und zwar als stellvertretender Dekan von 1995 bis 2001 und dann als Dekan von 2001 bis 2004.

Nachdem er erfolgreich die Richterprüfung absolviert hat, ist Marco Ilešič von 1975 bis 1986 als Richter, dann auch als Kammerpräsident am Sodišče združenega dela v Ljubljani (Arbeitsgericht Ljubljana, Slowenien) tätig. Als Verfasser zahlreicher Veröffentlichungen wird er 1993 zum Präsident der Union der Verbände slowenischer Juristen gewählt und übt dieses Amt bis 2005 aus.

Aufgrund seines ausgeprägten Interesses für den Sport, vor allem Fußball, ist er von 1978 bis 1986 Präsident des Sodišče združenega dela za telesno kulturo (Sportgericht Slowenien) und Richter am Berufungssenat des Europäischen Fußballverbands (UEFA) und des Weltfußballverbands (FIFA). Er übt außerdem Verwaltungsfunktionen als Präsident der Nogometna zveza Slovenije (Slowenischer Fußballverband) (1985 bis 1989) und des Jugoslawischen Fußballverbands (1990 und 1991) sowie als Mitglied des Exekutivausschusses, dann als Vizepräsident des Olympischen Komitees Sloweniens (1991 bis 2005) aus.

Da er sich auch speziell mit dem Handelsrecht beschäftigt, ist er als Präsident der Schiedskammer der Börse Ljubljana und als Schiedsrichter bei der Handelskammer von Jugoslawien, dann Slowenien, und bei der Internationalen Handelskammer in Paris tätig.

Marco Ilešič ist der erste slowenische Richter am Gerichtshof. Er wird am 11. Mai 2004 zum Richter ernannt und von seinen Richterkollegen für zwei aufeinanderfolgende Amtszeiten vom 9. Oktober 2012 bis zum 8. Oktober 2018 zum Kammerpräsidenten gewählt.

Mitgliedschaften bei Stiftungen, Organisationen und Einrichtungen auf juristischem, kulturellem, künstlerischem, sozialem oder karitativem Gebiet
  • Mitglied der International Law Association
  • Mitglied des Comité Maritime International
  • Mitglied der Association internationale de droit comparé
  • Mitglied des Freundeskreises der Ehemaligen des Europäischen Fußballverbands (UEFA)
Ehrentitel und Auszeichnungen
  • Ehrenmitglied, Društvo za pomorsko pravo Slovenije
  • Preis für das Lebenswerk, Zveza društev pravnikov Slovenije
  • Grande Ufficiale dell’ordine del merito della Repubblica Italiana
  • Ehrenmitglied, Nogometna zveza Slovenije
Jean-Claude Bonichot
Jean-Claude Bonichot
Richter
Biografie und Laufbahn

Geboren 1955 in Metz (Frankreich) erwirbt Jean-Claude Bonichot 1976 einen Abschluss an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Université de Metz (Frankreich), dann 1977 das Diplom des Institut d’études politiques (Institut für Politische Studien, IEP) Paris. Im Anschluss daran absolviert er bis 1982 die École nationale d’administration (Nationale Verwaltungshochschule, ENA) (Promotion Henri-François d’Aguesseau).

1982 tritt er seinen Dienst beim Conseil d’État (Staatsrat) als Berichterstatter bei der Streitsachenabteilung (1982 bis 1985) an. Von 1985 bis 1987 übt er, zum Regierungskommissar ernannt, diese Tätigkeit bei der Versammlung und den anderen Spruchkörpern des Conseil d’État aus.

Darüber hinaus werden ihm externe Aufgaben übertragen, die an seine verwaltungsrichterliche Erfahrung anknüpfen. 1986 wird er zum Rechtsberater des Generaldirektors für Stadtplanung und Bauwesen im französischen Ministerium für Landesplanung ernannt. 1987 tritt er in den Dienst des Gerichtshofs der Europäischen Gemeinschaften, und zwar als Rechtsreferent im Kabinett des Richters Yves Galmot, dann des Richters Fernand Grévisse, mit dem er bis 1991 zusammenarbeitet. Zurück in Frankreich wird er zum Leiter des Kabinetts des Ministers für Arbeit, Beschäftigung und Fortbildung, dann zum Leiter des Kabinetts des Ministers für den Öffentlichen Dienst und die Modernisierung der Verwaltung ernannt.

Ab 1992 ist er wieder als Regierungskommissar beim Conseil d’État tätig, bevor er 1999 zum Beisitzer und 2000 zum Präsident der Sechsten Unterabteilung (die Unterabteilungen heißen heute Kammern) der Streitsachenabteilung des Conseil d’État ernannt wird. Dieses Amt übt er bis 2006 aus. Parallel dazu leitet er von 2001 bis 2006 die Delegation des Conseil d’État bei der Caisse nationale d’assurance maladie des travailleurs salariés.

Jean-Claude Bonichot, Verfasser zahlreicher Veröffentlichungen zum Verwaltungsrecht, Unionsrecht und europäischen Menschenrechtsschutz, widmet sich – im Rahmen einer abwechslungsreichen akademischen Laufbahn – auch der Lehre: Von 1988 bis 2000 ist er beigeordneter Professor an der Université de Metz, wo er mehrere Jahre lang der Sektion Öffentliches Recht vorsteht. 1995 ist er auch Dozent an der Université de Liège (Universität Lüttich, Belgien). 2000 wird er zum beigeordneten Professor an der Universität Paris I, Panthéon-Sorbonne (Frankreich) ernannt und übt dieses Amt bis zum Ende des Universitätsjahres 2007 aus. Aufgrund dieses akademischen Hintergrundes ist er Mitglied der Jury des Auswahlverfahrens für das höhere Lehramt (öffentliches Recht) des Jahres 2000.

Er ist außerdem stellvertretender Generalsekretär, dann Generalsekretär des Institut français des sciences administratives (Französisches Institut für Verwaltungswissenschaften) und Mitglied des Exekutivausschusses des Institut international des sciences administratives (Internationales Institut für Verwaltungswissenschaften, Frankreich).

Ferner ist er Mitgründer zweier juristischer Fachzeitschriften, und zwar des Bulletin de jurisprudence de droit de l’urbanisme, dessen Schriftleiter er auch ist, und des Bulletin juridique des collectivités locales.

Jean-Claude Bonichot wird am 7. Oktober 2006 zum Richter am Gerichtshof ernannt. Vom 7. Oktober 2009 bis zum 9. Oktober 2012 und erneut vom 9. Oktober 2018 bis zum 8. Oktober 2021 ist er Kammerpräsident.

Mitgliedschaften bei Stiftungen, Organisationen und Einrichtungen auf juristischem, kulturellem, künstlerischem, sozialem oder karitativem Gebiet
  • Schriftleiter des Bulletin de jurisprudence de droit de l’urbanisme
  • Mitglied der Académie du Morvan
Ehrentitel und Auszeichnungen
  • Offizier des Ordre national de la Légion d’Honneur
  • Offizier des Ordre national du Mérite
Siniša Rodin
Siniša Rodin
Richter
Biografie und Laufbahn

Geboren 1963 in Zagreb (Kroatien) erwirbt Siniša Rodin 1987 seinen Abschluss an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Sveučilište u Zagrebu (Universität Zagreb, Kroatien) und setzt sein Hochschulstudium in den USA fort, wo er 1992 an der University of Michigan  einen Master of Laws erwirbt. Nach seiner Rückkehr nach Kroatien promoviert er an der Sveučilište u Zagrebu und erwirbt 1995 den Doktortitel. Von 2001 bis 2002 ist er Fulbright Fellow und Visiting Scholar an der Harvard University (USA).

Seine berufliche Laufbahn beginnt er 1987 an der Sveučilište u Zagrebu als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Seit 2003 ist er dort Professor für Unionsrecht. Seit 2006 ist er Inhaber des Jean-Monnet-Lehrstuhls, seit 2011 ad personam. 2012 ist er Gastprofessor an der Cornell Law School (USA). Im Lauf seiner Universitätslaufbahn hat er zahlreiche Werke veröffentlicht, um das Unionsrecht in Kroatien zu verbreiten.

Von 2006 bis 2011 ist Siniša Rodin Mitglied des kroatischen Verhandlungsteams für den Beitritt Kroatiens zur Union, von 2009 bis 2010 Mitglied der kroatischen Kommission für die Verfassungsreform und Vorsitzender der Arbeitsgruppe über den Beitritt zur Union.

Als erster kroatischer Richter am Gerichtshof übt Siniša Rodin sein Amt seit dem 4. Juli 2013 aus.

Mitgliedschaften bei Stiftungen, Organisationen und Einrichtungen auf juristischem, kulturellem, künstlerischem, sozialem oder karitativem Gebiet
  • Mitglied des Advisory Board der World Jurist Association (WJA) (Washington DC, USA)
  • Mitglied des Akademischen Beirats der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Università del Salento (Italien)
Manuel Campos Sánchez-Bordona
Manuel Campos Sánchez-Bordona
Generalanwalt
Biografie und Laufbahn

Geboren 1950 in Zafra (Spanien) erwirbt Manuel Campos Sánchez-Bordona 1972 seinen Abschluss an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universidad de Sevilla (Spanien) und der Universidad de Granada (Spanien). Seine Laufbahn in der Justiz beginnt er als Staatsanwalt bei der Audiencia Provincial de Palma de Mallorca (Provinzgericht Palma de Mallorca, Spanien) und der Audiencia Provincial de Sevilla (Provinzgericht Sevilla, Spanien), wo er von 1977 bis 1982 tätig ist.

Danach ist er Richter am Tribunal Superior de Justicia de Canarias (Obergericht der Kanarischen Inseln, Spanien) (Kammer für Verwaltungssachen), an der Audiencia Nacional (Nationaler Gerichtshof, Spanien), am Tribunal Superior de Justicia de Andalucía (Obergericht Andalusien, Spanien) und am Tribunal Superior de Justicia de Cantabria (Obergericht Kantabrien, Spanien), wo er von 1989 bis 1994 Vorsitzender der Kammer für Verwaltungssachen ist.

1995 bis 1999 ist er als Rechtsreferent bei Generalanwalt Dámaso Ruiz-Jarabo Colomer am Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften tätig, dann von 1999 bis 2015 als Richter am Tribunal Supremo (Oberstes Gericht, Spanien) (Kammer für Verwaltungssachen).

Parallel dazu ist Manuel Campos Sánchez-Bordona von 2006 bis 2014 Mitglied des Verwaltungsrats der Vereinigung der Obersten Verwaltungsgerichte der Europäischen Union (ACA-Europe).

Am 7. Oktober 2015 wird er zum Generalanwalt am Gerichtshof ernannt.

Mitgliedschaften bei Stiftungen, Organisationen und Einrichtungen auf juristischem, kulturellem, künstlerischem, sozialem oder karitativem Gebiet
  • Mitglied der Junta Electoral Central (Spanien) von 2012 bis 2015
  • Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der „Revista de Derecho Comunitario Europeo“
  • Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der „Revista General de Derecho Europeo“
  • Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der „Revista Española de Derecho Europeo“
Peter George Xuereb
Peter George Xuereb
Richter
Biografie und Laufbahn

Geboren 1954 in Sliema (Malta) erwirbt Peter George Xuereb 1977 einen Abschluss an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Università ta' Malta (Malta) und 1979 einen Master of Laws an der University of London (Vereinigtes Königreich). 1982 erlangt er den Doktorgrad in Rechtswissenschaften an der University of Cambridge (Vereinigtes Königreich).

Seine berufliche Laufbahn beginnt er 1982 als Dozent am Ealing College of Higher Education (Vereinigtes Königreich). Von 1984 bis 1990 lehrt er an der University of Exeter (Vereinigtes Königreich), dann von 1990 bis 1993 an der University of London, Queen Mary and Westfield College. Zum Professor ernannt, lehrt er von 1993 bis 2016 an der Università ta' Malta, wo er auch Leiter des Fachbereichs Europarecht und Rechtsvergleichung ist. Daneben ist er Direktor des European Documentation and Research Centre dieser Universität. Im Rahmen dieser Aufgaben verfasst er zahlreiche Veröffentlichungen auf den verschiedensten Rechtsgebieten.

Seit 1979 bei den höheren Gerichten Maltas als Rechtsanwalt zugelassen, ist er zwischen 1993 und 2016 auch im Privatsektor als Rechtsberater tätig. In dieser Zeit tritt er auch als Berater in den Dienst des maltesischen Parlaments. Von 1995 bis 2016 trägt er als Präsident der maltesischen Vereinigung für Europarecht zur besseren Verbreitung des Unionsrechts bei.

Am 8. Juni 2016 wird Peter George Xuereb zum Richter am Gericht der Europäischen Union ernannt. Seit dem 8. Oktober 2018 ist er Richter am Gerichtshof.

Lucia Serena Rossi
Lucia Serena Rossi
Richterin
Biografie und Laufbahn

Geboren 1958 in Bologna (Italien) studiert Lucia Serena Rossi an der Università di Bologna (Universität Bologna, Italien) und erwirbt 1982 den Abschluss der rechtswissenschaftlichen Fakultät und 1989 einen Doktortitel im Recht der Europäischen Union.

Von 1982 bis 1987 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an einem italienischen Forschungsinstitut. 1985 wird sie in Italien als Rechtsanwältin zugelassen.

Von 1991 bis 1994 ist sie Assistenzprofessorin, von 1994 bis 1997 beigeordnete Professorin für Internationales Recht an der Università degli Studi di Urbino (Universität Urbino, Italien). An der Università di Bologna unterrichtet sie dann von 1997 bis 2000 als beigeordnete Professorin Internationales Recht und Europarecht. Zur Professorin für das Recht der Europäischen Union ernannt, unterrichtet sie dort seit 2000 Europarecht, Völkerrecht und Internationales Privatrecht.

Sie trägt zur Verbreitung des Unionsrechts auch an mehreren anderen Universitäten bei: Von 2000 bis 2008 ist sie Gastprofessorin an der Université Robert-Schuman in Straßburg (Frankreich), 2004 an der Université Nice Sophia-Antipolis (Frankreich), 2008 an der Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne (Frankreich), 2014 an der Boston University (USA) und von 2005 bis 2015 am Kingʼs College London (Vereinigtes Königreich). 2004 ist sie als Gastdozentin an der Tōkyō daigaku (Universität Tokyo, Japan) und der Universiteit Gent (Belgien) sowie 2002 und 2009 an der University of Denver (USA) tätig. Sie ist auch Verfasserin zahlreicher Werke.

Lucia Serena Rossi ist außerdem von 1998 bis 2018 Direktorin des Internationalen Forschungszentrums für Europarecht der Università di Bologna. Von 2009 bis 2010 ist sie Vizepräsidentin der Italienischen Gesellschaft für Internationales Recht und das Recht der Europäischen Union, von 2011 bis 2013 Mitglied des gemischten Verwaltungsausschusses der China-EU School of Law der Zhōngguó Zhèngfǎ Dàxué (China University of Political Science and Law, China). Von 2014 bis 2018 ist sie Vertreterin der italienischen Regierung im Stiftungsrat der Europäischen Rechtsakademie (ERA), von 2014 bis 2017 Rechtsberaterin bei der Abteilung für europäische Angelegenheiten des italienischen Ministerratspräsidiums.

Sie ist Verfasserin und Mitverfasserin zahlreicher juristischer Werke und unterrichtet seit 2019 als Lehrbeauftragte auch am Europakolleg Brügge (Belgien) und an der Universität Luxemburg.

Am 8. Oktober 2018 wird Lucia Serena Rossi zur Richterin am Gerichtshof ernannt.

Mitgliedschaften bei Stiftungen, Organisationen und Einrichtungen auf juristischem, kulturellem, künstlerischem, sozialem oder karitativem Gebiet
  • Mitglied der Società Italiana di Diritto Internazionale e Diritto dellʼUnione Europea (SIDI), der Associazione Italiana degli Studiosi di Diritto dell’Unione Europea (AISDUE), des European Law Institute (ELI), des Institut des Affaires Internationales (IAI), der European Union Study Association (EUSA) und der Wissenschaftlichen Akademie der Università di Bologna
  • Mitglied des Advisory Board des Center for European Law der Law School des Kingʼs College London
  • Mitglied des wissenschaftlichen Beirats, der Geschäftsleitung oder der Schriftleitung folgender Fachzeitschriften: „Il Foro Italiano“, „Il Diritto dellʼUnione Europea“, „Studi sullʼIntegrazione europea“, „Diritto comunitario e degli scambi internazionali“, „Freedom Security and Justice: European Legal Studies“, „Papers di diritto europeo“, „La Cittadinanza europea online“, „Bologna Law Review“ und „European Foreign Affairs Review“ (2018 2021)
Ehrentitel und Auszeichnungen
  • Jean-Monnet-Lehrstuhl ad personam, von der Europäischen Kommission verliehen (2010 - 2017)
Irmantas Jarukaitis
Irmantas Jarukaitis
Richter
Biografie und Laufbahn

Geboren 1973 in Prienai (Litauen) erwirbt Irmantas Jarukaitis 1997 einen Abschluss an der rechtswissenschaftlichen Fakultät und 2008 einen Doktortitel an der Vilniaus universitetas (Universität Vilnius, Litauen). An dieser Universität entfaltet sich auch seine berufliche Laufbahn. Er unterrichtet dort von 1999 bis 2018 zunächst als Assistent, dann als beigeordneter Professor. Er nimmt auch andere Aufgaben in der rechtswissenschaftlichen Forschung wahr, von denen seine zahlreichen Veröffentlichungen im Europa- und Verfassungsrecht zeugen, und ist Mitbegründer und aktives Mitglied der litauischen Vereinigung für Europarecht.

1997 tritt er in den Dienst der litauischen Verwaltung, und zwar der Abteilung für Europarecht des litauischen Justizministeriums. Dort ist er zunächst als Hauptspezialist, dann von 2002 bis 2003 als Sektionschef und von 2004 bis 2010 als stellvertretender Generaldirektor tätig. Von 2010 bis 2018 ist er als Richter beim Lietuvos vyriausiasis administracinis teismas (Oberstes Verwaltungsgericht von Litauen) tätig, dessen Vizepräsident er von 2012 bis 2017 ist. Von 2015 bis 2017 ist er mit der Wahrung der Geschäfte beauftragter Präsident dieses Gerichts und Mitglied des Teisėjų taryba (Justizrat, Litauen).

Irmantas Jarukaitis ist seit dem 8. Oktober 2018 Richter am Gerichtshof.

Mitgliedschaften bei Stiftungen, Organisationen und Einrichtungen auf juristischem, kulturellem, künstlerischem, sozialem oder karitativem Gebiet
  • Mitglied der Lietuvos Europos teisės asociacija
  • Mitglied der Association of European Competition Law Judges
Priit Pikamäe
Priit Pikamäe
Generalanwalt
Biografie und Laufbahn

Geboren 1973 in Tallinn (Estland) erwirbt Priit Pikamäe 1997 seinen Abschluss an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Tartu Ülikool (Universität Tartu, Estland) und setzt sein Jurastudium an der Université de Poitiers (Frankreich) fort. 2006 erlangt er den Doktorgrad in Rechtswissenschaften an der Tartu Ülikool.

Seine berufliche Laufbahn beginnt er 1995 als Leiter des 7. Büros der Konsularischen Abteilung des estnischen Außenministeriums. 1996 wird er zum Leiter der Abteilung Strafrecht des estnischen Justizministeriums ernannt, wo er bis 2001 tätig ist.

Die praktische Erfahrung, die er dabei erwirbt, kommt ihm in der Folge als Richter zugute, und zwar zunächst beim Harju Maakohtu Tallinna kohtumaja (Gericht Tallinn, Estland) von 2001 bis 2002, dann beim Tallinna Ringkonnakohtus (Berufungsgericht Tallinn, Estland) von 2002 bis 2006 und beim Riigikohus (Oberster Gerichtshof, Estland) von 2006 bis 2009, wo er von 2010 bis 2013 Präsident des Strafsenats ist. 2013 wird er vom estnischen Parlament zum Präsidenten des Riigikohus ernannt und übt dieses Amt bis 2019 aus. Außerdem wird er für die Zeit von 2010 bis 2016 als Ad‑hoc-Richter am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (Straßburg, Frankreich) benannt.

Parallel dazu ist er von 2013 bis 2019 Vorsitzender des Kohtute Haldamise Nõukoda (Rat für die Verwaltung der erstinstanzlichen Gerichte und Berufungsgerichte, Estland) und von 2017 bis 2019 Präsident des Netzwerks der Präsidenten der obersten Gerichte der Europäischen Union.

Als Gastprofessor gibt er von 2012 bis 2017 rechtswissenschaftliche Kurse an der Tartu Ülikool. Insbesondere in diesem Rahmen veröffentlicht er zahlreiche Artikel zum Strafrecht.

Priit Pikamäe wird am 6. Februar 2019 zum Generalanwalt am Gerichtshof ernannt.

Mitgliedschaften bei Stiftungen, Organisationen und Einrichtungen auf juristischem, kulturellem, künstlerischem, sozialem oder karitativem Gebiet
  • Mitglied des akademischen Beirats der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Tartu Ülikool
  • Gründungsmitglied der estnischen Vereinigung zum Schutz der finanziellen Interessen der Europäischen Union
  • Mitglied der estnischen Akademischen Vereinigung für Recht
Ehrentitel und Auszeichnungen
  • Riigivapi III klassi teenetemärk (2019)
Andreas Kumin
Andreas Kumin
Richter
Biografie und Laufbahn

Geboren 1965 in Graz (Österreich) studiert Andreas Kumin an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz (Österreich) und erwirbt dort 1987 den Magistergrad und 1990 den Doktorgrad in Rechtswissenschaften. 1988 legt er an dieser Universität außerdem die erste Diplomprüfung in Übersetzungswissenschaften ab. Im Rahmen seiner Beamtenausbildung begibt er sich 1991 nach Frankreich, um dort sein Studium an der École nationale d’administration (Nationale Verwaltungshochschule, ENA, Frankreich) fortzusetzen, das er 1992 mit dem Diplom „Cycle international long d’administration publique“ abschließt.

Seine berufliche Laufbahn beginnt er 1990 als Beamter im österreichischen Außenministerium, wo er zunächst im Völkerrechtsbüro und dann in der wirtschafts- und integrationspolitischen Sektion tätig ist. Von 1994 bis 2000 ist er Botschaftsrat an der österreichischen Vertretung bei den Vereinten Nationen und Spezialorganisationen in Genf (Schweiz). Von 2000 bis 2019 ist er wieder im österreichischen Außenministerium tätig, und zwar zunächst als Leiter des Referats „Rechtsfragen der ersten Säule der Europäischen Union“ und dann von 2005 bis 2019 als Leiter der Abteilung Europarecht.

Als Verfasser zahlreicher Veröffentlichungen zum Europarecht beginnt er seine akademische Laufbahn 2007 als Lehrbeauftragter am Institut für Europarecht und Völkerrecht der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (Österreich). Von 2012 bis 2018 unterrichtet er an der Diplomatischen Akademie Wien (Österreich), und seit 2014 ist er Co-Leiter mehrerer Seminare an der Wirtschaftsuniversität Wien (Österreich). Schließlich ist er von 2014 bis 2019 Professor am Institut für Europarecht der Karl-Franzens-Universität Graz, wo er auch nach seiner Ernennung zum Honorarprofessor im Jahr 2020 weiter lehrt.

Andreas Kumin wird am 20. März 2019 zum Richter am Gerichtshof ernannt.

Mitgliedschaften bei Stiftungen, Organisationen und Einrichtungen auf juristischem, kulturellem, künstlerischem, sozialem oder karitativem Gebiet
  • Regelmäßige Teilnahme, auf Einladung des österreichischen Außenministeriums, an den Sitzungen des „Beirats für Europarecht“
Ehrentitel und Auszeichnungen
  • Professor h. c. für Europarecht der Karl-Franzens-Universität Graz (2020)
Niilo Jääskinen
Niilo Jääskinen
Richter
Biografie und Laufbahn

Geboren 1958 in Mikkeli (Finnland) erwirbt Niilo Jääskinen 1980 einen ersten und 1982 einen zweiten Abschluss an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Helsingin yliopisto (Universität Helsinki, Finnland). 2008 erlangt er an dieser Universität den Doktorgrad in Rechtswissenschaften. Er interessiert sich schon früh für die Lehre und ist von 1980 bis 1986 als Lehrbeauftragter an der Helsingin yliopisto tätig.

1983 ist er ein Jahr lang Referent und Richter auf Zeit am Rovaniemen kihlakunnanoikeus (erstinstanzliches Gericht Rovaniemi, Finnland). Von 1987 bis 1989 ist er Rechtsberater, dann von 1990 bis 1995 Leiter der Abteilung für Europarecht im finnischen Justizministerium. Parallel dazu ist er von 1989 bis 1990 Rechtsberater im finnischen Ministerium für auswärtige Angelegenheiten. Als Verantwortlicher für Rechts- und institutionelle Fragen nimmt er an den Verhandlungen über den Beitritt Finnlands zur Europäischen Union teil, bevor er von 1995 bis 2000 als Berater und Sekretär für europäische Angelegenheiten beim Großen Ausschuss des finnischen Parlaments tätig ist.

Zurück in der finnischen Justiz ist Niilo Jääskinen von 2000 bis 2002 zunächst Richter auf Zeit, dann von 2003 bis 2009 Richter am Korkein hallinto-oikeus (Oberstes Verwaltungsgericht, Finnland).

Am 7. Oktober 2009 wird er zum Generalanwalt am Gerichtshof ernannt, wo er bis zum 7. Oktober 2015 tätig ist. Zurück in Finnland, übt er von 2015 bis 2019 erneut sein Amt als Richter am Korkein hallinto-oikeus aus, dessen Vizepräsident er von 2018 bis 2019 ist.

Niilo Jääskinen wird am 7. Oktober 2019 zum Richter am Gerichtshof ernannt.

Mitgliedschaften bei Stiftungen, Organisationen und Einrichtungen auf juristischem, kulturellem, künstlerischem, sozialem oder karitativem Gebiet
  • Mitglied des Beratenden Ausschusses der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Helsingin yliopisto
Ehrentitel und Auszeichnungen
  • Ritter I. Klasse des Ordens des Löwen von Finnland (1994)
  • Kommandeurskreuz des Finnischen Ordens der Weißen Rose (2008)
  • Verdienstmedaille für 30 Jahre im Dienst des Staates (2018)
  • Kommandeurskreuz I. Klasse des Finnischen Ordens der Weißen Rose (2019)
Nils Wahl
Nils Wahl
Richter
Biografie und Laufbahn

Geboren 1961 in Stockholm (Schweden) erwirbt Nils Wahl 1987 einen Abschluss der rechtswissenschaftlichen Fakultät (Juris kandidat) der Stockholms Universitet (Schweden). 1995 erlangt er den Doktorgrad in Rechtswissenschaften an dieser Universität. Dort beginnt er auch seine überwiegend akademische Laufbahn als beigeordneter Professor (docent), bevor er Inhaber des Jean-Monnet-Lehrstuhls für Europarecht und 2001 Professor für Europarecht wird.

Von 1993 bis 2004 ist Nils Wahl Verwaltungsdirektor einer Bildungsstiftung. Von 2001 bis 2006 ist er außerdem Präsident der schwedischen Vereinigung Nätverk för europarättslig forskning (Netzwerk für europarechtliche Forschung) und Mitglied des Rådet för konkurrensfrågor (Rat für Wettbewerbsfragen, Schweden).

2006 wird Nils Wahl zum Richter am Gericht der Europäischen Union ernannt. 2012 wird er zum Generalanwalt am Gerichtshof ernannt, bevor er 2019 zum Richter am Gerichtshof ernannt wird.

Jean Richard de la Tour
Jean Richard de la Tour
Generalanwalt
Biografie und Laufbahn

Geboren 1959 in Le Dorat (Frankreich) erwirbt Jean Richard de la Tour 1982 einen Abschluss an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Université Paris II (Frankreich), bevor er von 1984 bis 1986 die École nationale de la magistrature (Nationale Schule für Richter und Staatsanwälte) in Bordeaux (Frankreich) besucht.

1986 zum Richter ernannt, beginnt er seine berufliche Laufbahn am Tribunal d’instance de Limoges (Gericht Limoges, Frankreich). Von 1988 bis 1996 ist er in der Zentralverwaltung des französischen Justizministeriums (Direction des affaires civiles et du Sceau) tätig. Von 1996 bis 2004 ist er Richter an der Cour de cassation (Kassationshof, Frankreich).

Jean Richard de la Tour wechselt 2004 zum Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften, wo er bis 2006 als Urteilslektor tätig ist. Von 2006 bis 2012 ist er dort Rechtsreferent bei Richterin Pernilla Lindh, dann bei Richter Carl Gustav Fernlund.

2012 kehrt er nach Frankreich zurück, wo er zum Generalanwalt bei der Kammer für Sozialsachen der Cour de cassation (Kassationshof) ernannt wird. Gleichzeitig ist er Referent beim Generalstaatsanwalt bei der Cour de cassation. 2017 wird er zum Ersten Generalanwalt bei der Kammer für Handels-, Finanz- und Wirtschaftssachen der Cour de cassation ernannt. Diese Aufgaben erfüllt er bis 2020.

Von 1998 bis 2002 ist er außerdem Mitglied der Kommission für den Bericht und Studien der Cour de cassation und von 1999 bis 2004 Mitglied der Kommission für die Überprüfung von Strafurteilen der Cour de cassation. Von 2016 bis 2020 ist er Präsident des Verwaltungsrats des Institut national des formations notariales (Nationales Institut für die Notarausbildung, Frankreich).

Seit dem 23. März 2020 ist Jean Richard de la Tour Generalanwalt am Gerichtshof.

Ehrentitel und Auszeichnungen
  • Ritter, Ordre de la Légion d’honneur (Orden der Ehrenlegion) (2016)
Athanasios Rantos
Athanasios Rantos
Generalanwalt
Biografie und Laufbahn

Geboren 1953 in Athen (Griechenland) erwirbt Athanasios Rantos 1976 einen Abschluss an der rechtswissenschaftlichen Fakultät des Panepistimio Athinon (Universität Athen, Griechenland) und 1990 einen Master in Europarecht der Université libre de Bruxelles (Freie Universität Brüssel, Belgien). 1992 wird er „Fellow“ am Internationalen Institut für Menschenrechte (Genf, Schweiz, und Straßburg, Frankreich).

1978 ist er ein Jahr als Rechtsanwalt in Athen tätig, bevor er in den Dienst des Symvoulio tis Epikrateias (Staatsrat, Griechenland) tritt: Zwischen 1979 und 2020 ist er zunächst Rechtsberater der Eingangsstufe, dann beigeordneter Rechtsberater und Rechtsberater und wird schließlich Vizepräsident und Präsident. Von 2000 bis 2020 ist er Mitglied des Anotato Eidiko Dikastirio (Oberstes Sondergericht, Griechenland) und von 2011 bis 2020 Präsident des Eidiko Dikastirio Agogon Kakodikias (Sondergericht für Klagen wegen Fehlurteilen, Griechenland). Von 1996 bis 2020 ist er Mitglied, dann Präsident des Anotato Symvoulio Dioikitikis Dikaiosynis (Oberster Rat für die Verwaltungsgerichtsbarkeit, Griechenland). Von 2011 bis 2020 ist er außerdem Präsident des Peitharchiko Symvoulio Melon Didaktikou Ereunitikou Prosopikou ton Anotaton Ekpaideftikon Idrymaton (Disziplinarrat für das Lehr- und Forschungspersonal an Hochschulen, Griechenland).

Neben seinen justiziellen Funktionen übernimmt Athanasios Rantos die Aufgaben des Vorsitzenden mehrerer Ausschüsse für die Ausarbeitung von Gesetzesentwürfen und ist Mitglied der Κentriki Nomoparaskeuastiki Epitropi (Zentrale Kommission für die Ausarbeitung von Gesetzesentwürfen, Griechenland). Seiner Neigung für die Lehre geht er als Dozent für Europarecht und Verwaltungsrecht an der Ethniki Scholi Dimosias Dioikisis (Nationale Verwaltungshochschule, Griechenland) (1990 bis 1994) und der Ethniki Scholi Dikastikon Leitourgon (Nationale Richterschule, Griechenland) (1995 bis 2016) nach. Außerdem forscht er zu verschiedenen rechtlichen Fragestellungen und hat zahlreiche Veröffentlichungen verfasst.

Athanasios Rantos wird am 10. September 2020 zum Generalanwalt am Gerichtshof ernannt.

Ineta Ziemele
Ineta Ziemele
Richterin
Biografie und Laufbahn

Geboren 1970 in Jelgava (Lettland) erwirbt Ineta Ziemele 1993 einen Abschluss an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Latvijas Universitāte (Universität Lettland). Im selben Jahr absolviert sie ein Postgraduierten-Studium des amerikanischen Rechtssystems, des Rechts und der Politik der Europäischen Gemeinschaften und der Politikwissenschaft an der Aarhus Universitet (Dänemark). 1994 erwirbt sie den Titel eines Master of International Law an der Lunds Universitet (Schweden) und 1999 den eines Doktor der Rechte an der Cambridge University (Vereinigtes Königreich).

Ihre berufliche Laufbahn beginnt sie 1990 als parlamentarische Assistentin beim Parlament der Republik Lettland, wo sie ab 1992 Beraterin beim Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten ist. 1995 wird sie zur Beraterin des Premierministers von Lettland ernannt. Von 1999 bis 2001 ist sie Beraterin bei der Generaldirektion Menschenrechte des Europarats in Straßburg (Frankreich).

Ineta Ziemele ist außerdem ab 1993 als Universitätsassistentin in der Abteilung für Rechts- und Politiktheorie und der Abteilung für internationales Recht und Seerecht der Latvijas Universitāte in der Lehre tätig. Dort ist sie bis 1999 Lehrbeauftragte für internationales und europäisches Recht und gründet das Institut für Menschenrechte der Latvijas Universitāte, das sie bis 1999 leitet. Sie ist ferner „Söderberg“-Professorin, dann Gastprofessorin an der Rīgas Juridiskā augstskola (Riga Graduate School of Law, Lettland), wo sie seit 2001 einen Lehrstuhl für internationales Recht und Menschenrechte innehat. Von 2001 bis 2005 unterrichtet sie auch als Gastprofessorin am Raoul-Wallenberg-Institut der Lunds universitet.

Ihre Laufbahn als Richterin beginnt 2005, als sie zur Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg ernannt wird, wo sie bis 2014, auch als Kammerpräsidentin, tätig ist. 2015 wird sie zur Richterin am Latvijas Republikas Satversmes tiesa (Verfassungsgerichtshof, Lettland) ernannt, dessen Präsidentin sie von 2017 bis 2020 ist.

Seit 2017 ist sie korrespondierendes Mitglied der Lettischen Akademie der Wissenschaften. Ihre Mitarbeit in Form rechtswissenschaftlicher Arbeiten haben zu zahlreichen Veröffentlichungen geführt.

Am 6. Oktober 2020 wird Ineta Ziemele zur Richterin am Gerichtshof ernannt.

Mitgliedschaften bei Stiftungen, Organisationen und Einrichtungen auf juristischem, kulturellem, künstlerischem, sozialem oder karitativem Gebiet
  • korrespondierendes Mitglied der Lettischen Akademie der Wissenschaften
  • Chefredakteurin des „Baltic Yearbook of International Law“
Ehrentitel und Auszeichnungen
  • Auszeichnung mit dem Triju Zvaigžņu ordenis (IV. Klasse) (Lettland) (2014)
  • Preis des Ministerkabinetts (Lettland) für ihren wesentlichen Beitrag zur Entwicklung des lettischen Rechtssystems, zur Stärkung der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit sowie für ihre rechtswissenschaftlichen Leistungen (2016)
  • Ehrenzeichen erster Klasse des Justizwesens (Lettland) (2018)
  • Ehrendiplom, verliehen von der Region Jelgava (Lettland) (2018)
Jan Passer
Jan Passer
Richter
Biografie und Laufbahn

Geboren 1974 in Prag (Tschechoslowakei) erwirbt Jan Passer 1997 einen Abschluss an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universita Karlova (Karls-Universität, Tschechische Republik) und 2000 einen Master of Laws der Stockholms universitet (Schweden). 2007 erlangt er einen Doktorgrad in Rechtswissenschaften an der Universita Karlova.

Ab 1997 ist er in seinem Heimatland als Richter tätig, und zwar zunächst als Richter im Vorbereitungsdienst am Městský soud v Praze (Stadtgericht Prag, Tschechische Republik), dann ab 2001 als Richter am Obvodní soud pro Prahu 2 (Stadtbezirksgericht Prag 2, Tschechische Republik). Von 2005 bis 2016 ist er Richter am Nejvyšší správní soud (Oberstes Verwaltungsgericht, Tschechische Republik).

Seine in der Praxis erworbene Erfahrung gibt er als Lehrbeauftragter für u. a. Unionsrecht an der Universita Karlova (2001 bis 2003), der Masarykova univerzita (Universität Masaryk, Tschechische Republik) (2006 bis 2016) und der Univerzita Palackého v Olomouci (Palacký-Universität Olmütz, Tschechische Republik) (2014 bis 2016) weiter. Darüber hinaus lehrt er auch an der Justizakademie der Tschechischen Republik (2001 bis 2016).

Jan Passer wird am 19. September 2016 zum Richter am Gericht der Europäischen Union ernannt. Vier Jahre später wird er am 6. Oktober 2020 zum Richter am Gerichtshof ernannt.

Mitgliedschaften bei Stiftungen, Organisationen und Einrichtungen auf juristischem, kulturellem, künstlerischem, sozialem oder karitativem Gebiet
  • Gründungsmitglied der Česká společnost pro evropské a srovnávací právo
Dimitrios Gratsias
Dimitrios Gratsias
Richter
Biografie und Laufbahn

Geboren 1957 in Athen (Griechenland) erwirbt Dimitrios Gratsias 1980 einen Abschluss an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Ethniko kai Kapodistriako Panepistimio Athinon (Nationale und Kapodistrias-Universität Athen, Griechenland) und 1981 ein Diplôme dʼétudes approfondies (DEA) im öffentlichen Recht der Universität Paris I, Panthéon-Sorbonne (Frankreich). 1982 verleiht ihm das Centre universitaire dʼétudes communautaires et européennes (Universitätszentrum für Gemeinschafts- und Europastudien) (Universität Paris I, Frankreich) ein Diplom im Gemeinschaftsrecht.

Seine berufliche Laufbahn beginnt Dimitrios Gratsias 1985 beim Symvoulio tis Epikrateias (Staatsrat, Griechenland) als Rechtsberater der Eingangsstufe. 1992 wird er zum beigeordneten Rechtsberater, 2005 zum Rechtsberater ernannt. Parallel dazu wird er für zwei Jahre (1998 und 1999) zum stellvertretenden Mitglied des Anotato Eidiko Dikastirio (Oberstes Sondergericht, Griechenland) und für ein Jahr (2006) zum Mitglied des Eidiko Dikastirio Agogon Kakodikias (Sondergericht für Klagen wegen Fehlurteilen, Griechenland) ernannt. 2008 ist er Mitglied des Anotato Dikastiko Symvoulio Dioikitikis Dikaiosinis (Oberster Rat für Verwaltungsstreitigkeiten, Griechenland) und im Gerichtsjahr 2009/2010 Inspektor der Verwaltungsgerichte.

Von 1994 bis 1996 ist er als Rechtsreferent beim Gerichtshof im Kabinett des Generalanwalts Georges Cosmas tätig.

Vom 25. Oktober 2010 bis zum 6. Oktober 2021 ist Dimitrios Gratsias Richter am Gericht, wo er für zwei aufeinanderfolgende Amtszeiten – vom 18. September 2013 bis zum 30. September 2019 – zum Kammerpräsidenten gewählt wird. Seit dem 7. Oktober 2021 ist er Richter am Gerichtshof.

Mitgliedschaften bei Stiftungen, Organisationen und Einrichtungen auf juristischem, kulturellem, künstlerischem, sozialem oder karitativem Gebiet
  • Mitglied der Elliniki Enosi Evropaikou Dikaiou
Maria Lourdes Arastey Sahún
Maria Lourdes Arastey Sahún
Richterin
Biografie und Laufbahn

Geboren 1959 in Tarragona (Spanien) erwirbt Maria Lourdes Arastey Sahún 1983 einen Abschluss an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universitat de Barcelona (Universität Barcelona, Spanien). Von 1984 bis 1985 besucht sie für die Richterausbildung die Escuela Judicial (Nationale Schule für Richter und Staatsanwälte, Spanien).

Von 1985 bis 1989 ist sie Richterin beim Juzgado de Distrito de Sant Feliu de Llobregat (Bezirksgericht Sant Feliu de Llobregat, Spanien) und beim Juzgado de Distrito de Barcelona (Bezirksgericht Barcelona, Spanien). 1989 wird sie für ein Jahr dem Juzgado de lo Social nº 7 de Barcelona (Arbeits- und Sozialgericht Nr. 7 von Barcelona, Spanien) zugewiesen, dann ist sie bis 2009 bei der Kammer für Sozialsachen des Tribunal Superior de Justicia de Cataluña (Obergericht Katalonien, Spanien) tätig. 2009 wird sie an das Tribunal Supremo (Oberster Gerichtshof, Spanien) berufen. Von 2013 bis 2021 ist sie außerdem Richterin am Verwaltungsgericht der Nordatlantikvertrags-Organisation (NATO) (Brüssel, Belgien).

Neben ihrer Richtertätigkeit widmet sich Maria Lourdes Arastey Sahún auch der Lehre. Von 1998 bis 2008 ist sie beigeordnete Professorin für Arbeits- und Sozialversicherungsrecht an der Universitat de Barcelona. Sie ist außerdem Lehrbeauftragte an den nationalen Zentren für justizielle Studien, insbesondere in Spanien (regelmäßig), in Bulgarien (2008) und Rumänien (2008) sowie an der Juan-Carlos‑I‑Schule von Zentralamerika und der Karibik (2006). Sie hält ferner Vorlesungen und nimmt an Seminaren an zahlreichen Universitäten teil. Schließlich ist sie Mitglied mehrerer Gremien, die insbesondere in den Bereichen des Unionsrechts, der Ausbildung und Prüfung von Richtern sowie der alternativen Streitbeilegungsverfahren tätig sind.

Maria Lourdes Arastey Sahún wird am 7. Oktober 2021 zur Richterin am Gerichtshof ernannt.

Mitgliedschaften bei Stiftungen, Organisationen und Einrichtungen auf juristischem, kulturellem, künstlerischem, sozialem oder karitativem Gebiet
  • Mitglied der Europäischen Richtervereinigung für Mediation (GEMME), ehemalige Vorsitzende der spanischen Sektion und ehemalige Vizepräsidentin ihres europäischen Exekutivausschusses
  • Mitglied des Beratenden Ausschusses des franco-spanischen Freundschaftsvereins „MUJERES AVENIR“
  • Mitglied des Verwaltungsrats der Asociación Española para el Estudio del Derecho Europeo (AEDEUR)
  • Mitglied der Asociación Española de Salud y Seguridad Social (AESSS)
  • Mitglied des European Law Institute (ELI) und Mitwirkung in den wissenschaftlichen Ausschüssen der von seinem „Spanish Hub“ veranstalteten jährlichen Treffen zur europäischen Rechtsprechung (2018, 2019, 2020 und 2021)
  • Mitglied des Vereins Women in a Legal World
  • Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Femeris Journal of Gender Studies (Universidad Carlos III de Madrid)
  • Mitglied der Schriftleitung der Revista Foro de Seguridad Social
  • Mitglied des Beirats der Fachzeitschrift Derecho Social y Empresa
Anthony Michael Collins
Anthony Michael Collins
Generalanwalt
Biografie und Laufbahn

Geboren 1960 in New Haven (USA) erwirbt Anthony Michael Collins 1984 einen Abschluss an der rechtswissenschaftlichen Fakultät des Trinity College Dublin (Irland) und 1986 sein Diplom als Barrister-at-Law bei der Honourable Society of King’s Inns (Dublin).

Von 1986 bis 1990 und von 1997 bis 2003 ist er in Irland als Barrister-at-Law, dann von 2003 bis 2013 als Senior Counsel tätig. Zwischen 1990 und 1997 unterbricht er diese Tätigkeit, um beim Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften als Rechtsreferent für die Richter Thomas Francis O’Higgins (1990 bis 1991) und John L. Murray (1991 bis 1997) zu arbeiten. Von 2006 bis 2013 ist er Mitglied der Ständigen Vertretung des Rates der europäischen Anwaltschaften (CCBE) beim Gerichtshof und beim Gerichtshof der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA). Seit 2015 ist er außerdem beigeordneter Professor für Unionsrecht am University College Cork (Irland). Er ist Verfasser zahlreicher Veröffentlichungen und Werke zum irischen Verwaltungsrecht und zum Unionsrecht.

Anthony Michael Collins wird am 16. September 2013 zum Richter am Gericht ernannt, wo er vom 21. September 2016 bis zum 7. Oktober 2021 für zwei Amtszeiten Kammerpräsident ist.

Seit dem 7. Oktober 2021 ist er Generalanwalt am Gerichtshof.

Mitgliedschaften bei Stiftungen, Organisationen und Einrichtungen auf juristischem, kulturellem, künstlerischem, sozialem oder karitativem Gebiet
  • Präsident des Irish Centre for European Law
  • Bencher of the Honourable Society of King’s Inns
Miroslav Gavalec
Miroslav Gavalec
Richter
Biografie und Laufbahn

Geboren 1961 in Zlín (Tschechoslowakei) erwirbt Miroslav Gavalec zunächst einen Abschluss als Maschinenbauingenieur im Bereich thermische Maschinen und nukleare Anlagen an der České vysoké učení technické v Praze (Polytechnische Universität Prag, Tschechoslowakei) und arbeitet anschließend von 1986 bis 1991 im Kernenergiesektor.

Aufgrund seines Interesses für die Sozialwissenschaften studiert er von 1990 bis 1995 Rechtswissenschaften an der Univerzita Komenského v Bratislave (Comenius-Universität Bratislava, Slowakei), wo er 1995 einen Magister-Abschluss und 2010 den Doktorgrad in Rechtswissenschaften (PhD) erwirbt.

2001 wird er zum Richter am Okresný súd Bratislava III (Bezirksgericht Bratislava III, Slowakei) ernannt, wo er für Handels- und Familiensachen und für Verwaltungssachen zuständig ist. 2005 wechselt er an den Najvyšší súd Slovenskej republiky (Oberstes Gericht der Slowakischen Republik), wo er Richter in der Abteilung für Verwaltungssachen und ab 2009 Vorsitzender der Ersten Kammer dieser Abteilung ist.

Neben seinen Aufgaben als Richter widmet er sich auch der Lehre. Von 2005 bis 2011 ist er Lehrbeauftragter am Institut für Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaften der Paneurópska vysoká škola (Paneuropäische Hochschule, Slowakei). Von 2006 bis 2014 ist er Lehrbeauftragter an den Instituten für Verwaltungsrecht und für Privatrecht dieser Hochschule.

Darüber hinaus ist er von 2005 bis 2020 Mitglied des Forums der Richter der Europäischen Union für die Umwelt und von 2006 bis 2015 der Europäischen Vereinigung der Verwaltungsrichter.

Am 7. Oktober 2021 wird Miroslav Gavalec zum Richter am Gerichtshof ernannt.

Nicholas Emiliou
Nicholas Emiliou
Generalanwalt
Biografie und Laufbahn

Geboren in Famagusta (Zypern) erwirbt Nicholas Emiliou 1986 einen Abschluss an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Ethniko kai Kapodistriako Panepistimio Athinon (Nationale und Kapodistrias-Universität Athen, Griechenland). Er setzt sein Studium an der London School of Economics and Political Science (Vereinigtes Königreich) fort und erwirbt 1987 einen Master of Laws im europäischen Recht. 1991 erlangt er den Doktorgrad in Rechtswissenschaften am University College London (Vereinigtes Königreich).

An dieser Universität beginnt er seine akademische Laufbahn als wissenschaftlicher Mitarbeiter (1988 bis 1991). Von 1991 bis 1993 lehrt er europäisches Recht an der University of Southampton (Vereinigtes Königreich), dann von 1993 bis 1994 am Queen Mary and Westfield College, University of London (Vereinigtes Königreich). Von 1995 bis 1997 ist er Inhaber des Jean-Monnet-Lehrstuhls für europäische Integration an der University of Durham (Vereinigtes Königreich). Parallel dazu ist er von 1994 bis 1997 Honorary Senior Research Fellow am University College London und Sonderberater des zyprischen Außenministers.

Von 1997 bis 1998 ist er Bevollmächtigter in der Abteilung Europäische Union des zyprischen Außenministeriums und von 1998 bis 1999 stellvertretender Ständiger Vertreter der Republik Zypern bei der Europäischen Union.

Von 1999 bis 2002 ist Nicholas Emiliou außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter der Republik Zypern in Irland.

Von 2002 bis 2004 ist er Ständiger Vertreter der Republik Zypern beim Europarat und vertritt die zyprische Regierung in den Rechtssachen beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. 2004 wird er zum Ständigen Vertreter der Republik Zypern bei der Europäischen Union ernannt.

2008 wird er zum Staatssekretär im zyprischen Außenministerium ernannt.

Von 2012 bis 2017 ist er Ständiger Vertreter der Republik Zypern bei den Vereinten Nationen in New York (USA), sodann von 2017 bis 2021 Ständiger Vertreter der Republik Zypern bei der Europäischen Union. Von 1995 bis 2016 gehört er außerdem zu den Schiedsrichtern des Ständigen Schiedshofs in Den Haag (Niederlande).

Nicholas Emiliou wird am 7. Oktober 2021 zum Generalanwalt am Gerichtshof ernannt.

Mitgliedschaften bei Stiftungen, Organisationen und Einrichtungen auf juristischem, kulturellem, künstlerischem, sozialem oder karitativem Gebiet
  • Mitglied der European Public Law Organisation (EPLO)
  • Mitglied der International Law Organisation (zyprischer Zweig)
Ehrentitel und Auszeichnungen
  • Knight Commander with Star, Order of St. Gregory the Great, Vatikan (2010)
Tamara Ćapeta
Tamara Ćapeta
Generalanwältin
Biografie und Laufbahn

Geboren 1967 in Zagreb (Kroatien) erwirbt Tamara Ćapeta 1991 einen Abschluss an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Sveučilište u Zagrebu (Universität Zagreb, Kroatien). Sie studiert sodann am Collège d‘Europe (Europakolleg) in Brügge (Belgien), wo sie 1993 einen Master of European Law erwirbt. Zurück an der Sveučilište u Zagrebu erlangt sie 2001 einen Doktorgrad in Rechtswissenschaften.

Sie beginnt ihre berufliche Laufbahn 1992 als Beamtin im kroatischen Außenministerium, und zwar in der Abteilung Europäische Integration und der Abteilung UN-Organisationen mit Sitz in Europa. Von 1994 bis 1997 forscht sie am Institut za razvoj i međunarodne odnose (Institut für Entwicklung und internationale Beziehungen, Kroatien) zum europäischen Integrationsprozess.

Ihre akademische Laufbahn beginnt sie 1997 als wissenschaftliche Assistentin in der Abteilung für Handelsrecht und internationalen Handel der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Sveučilište u Zagrebu. Ab 2002 ist sie Professorin an der rechtswissenschaftlichen Fakultät dieser Universität, wo sie Gründungsmitglied der Abteilung für europäisches öffentliches Recht ist.

Von 2013 bis 2014 leitet sie das kroatische Übersetzungsreferat bei der Generaldirektion Multilingualismus des Gerichtshofs der Europäischen Union. Danach nimmt sie ihre Lehrtätigkeit an der Sveučilište u Zagrebu wieder auf. Von 2015 bis 2021 ist sie Leiterin der Abteilung für europäisches öffentliches Recht und Direktorin des Postgraduierten-Programms im europäischen Recht. 2018 gründet sie das Jean-Monnet-Exzellenzzentrum, das sich der Forschung zur Rechtsstaatlichkeit verschreibt, und ist von 2018 bis 2021 seine Koordinatorin.

Sie ist Verfasserin zahlreicher Veröffentlichungen zum Unionsrecht. Sie gründet die bislang einzige internationale Zeitschrift zum Unionsrecht in Kroatien, deren Schriftleiterin sie von 2010 bis 2015 ist. Neben ihrer Lehrtätigkeit an der Sveučilište u Zagrebu ist sie von 2005 bis 2010 im Rahmen eines Austauschprogramms der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Indiana University (USA) als Gastprofessorin für Unionsrecht tätig, wie auch 2016 an der University of Pittsburgh (USA) und der Zhōngguó Zhèngfǎ Dàxué (Universität der Politik- und Rechtswissenschaft, China). Im Rahmen von Schulungsprogrammen für Unionsrecht, die von der Pravosudna akademija (Justizakademie, Kroatien) und der Državna škola za javnu upravu (Staatliche Schule für öffentliche Verwaltung, Kroatien) veranstaltet werden, unterrichtet sie auch kroatische Richter und Beamte.

2020 wird sie im Rahmen des Abkommens über den Austritt des Vereinigten Königreichs vom Gemeinsamen Ausschuss zum Mitglied des Schiedspanels ernannt. Diese Aufgabe übt sie bis zu ihrer Ernennung zur Generalanwältin am Gerichtshof aus.

Tamara Ćapeta wird am 7. Oktober2021 zur Generalanwältin am Gerichtshof ernannt.

Mitgliedschaften bei Stiftungen, Organisationen und Einrichtungen auf juristischem, kulturellem, künstlerischem, sozialem oder karitativem Gebiet
  • Mitglied der Hrvatske udruge za europsko pravo (CROSEL)
  • Mitglied der Internationalen Föderation für Europarecht (FIDE)
  • Mitglied der University Association for Contemporary European Studies (UACES)
  • Mitglied des Hrvatski pravni centar (HPC)
  • Mitglied des Alumni-Vereins des Europakollegs
  • Mitglied des kroatischen Alumni-Vereins des Europakollegs
  • Mitglied des kroatischen Vereins der Fulbright-Stipendiaten
  • Mitglied der Hrvatske udruge za studij Europske unije (CEUSA)
  • Mitglied der Schriftleitung des Croatian Yearbook of European Law and Policy
  • Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Collana di Diritto per l’Economia del Dipartimento di Studi economico-aziendali e Diritto per l’Economia – der Università degli Studi di Milano-Bicocca
Laila Medina
Laila Medina
Generalanwältin
Biografie und Laufbahn

Geboren 1971 in Jelgava (Lettland) studiert Laila Medina am IMO International Maritime Law Institute (Institut für internationales Seerecht der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation, Malta) und erwirbt dort 1995 einen Master im internationalen Seerecht. 2002 erwirbt sie an der Rīgas Juridiskā augstskola (Riga Graduate School of Law, Lettland) einen Master im Unionsrecht.

1995 tritt sie in den Dienst des lettischen Verkehrsministeriums als Leiterin der Rechtsabteilung und stellvertretende Leiterin der Direktion Seeverkehr. 2002 wird sie in diesem Ministerium zur Beraterin des Staatssekretärs für europäische Angelegenheiten ernannt.

Von 2004 bis 2005 ist sie stellvertretende Leiterin des Büros für europäische Angelegenheiten in der Staatskanzlei der Republik Lettland.

2005 wechselt sie zum lettischen Justizministerium als Leiterin der Direktion Politikplanung. Ab 2006 ist sie in diesem Ministerium stellvertretende Staatssekretärin für Sektorpolitik und von 2009 bis 2021 stellvertretende Staatssekretärin für Rechtspolitik.

Laila Medina widmet sich aber auch der Lehre. Von 1998 bis 2006 ist sie Lehrbeauftragte für Europarecht und institutionelles Recht der Europäischen Union an der Valsts administrācijas skola (Verwaltungshochschule, Lettland). 2012 führt sie Schulungen für Richter und Notare zur Rom-III-Verordnung durch. Seit 2008 ist sie Mitglied des Fakultätsrats der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Biznesa augstskola Turība (Universität Turība, Lettland).

Am 7. Oktober 2021 wird Laila Medina zur Generalanwältin am Gerichtshof ernannt.

Mitgliedschaften bei Stiftungen, Organisationen und Einrichtungen auf juristischem, kulturellem, künstlerischem, sozialem oder karitativem Gebiet
  • Mitglied der Eiropas Savienības tiesību asociācija
Ehrentitel und Auszeichnungen
  • Ehrenmedaille dritter Klasse der Justiz der Republik Lettland: für die beispielhafte, redliche und innovative Ausübung ihres Amtes im Bereich der Justiz und die Entwicklung der Fachkenntnisse und Professionalität der Justizangehörigen (2011)
Alfredo Calot Escobar
Alfredo Calot Escobar
Kanzler
Biografie und Laufbahn

Geboren 1961 in Valencia (Spanien) erwirbt Alfredo Calot Escobar 1984 einen Abschluss an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universidad de Valencia (Spanien).

Im Januar 1986 wird er vom Rat der Handelskammern der Autonomen Gemeinschaft Valencia eingestellt, um beim spanischen Handelsbüro in Toronto (Kanada) eine Tätigkeit als Wirtschaftsanalytiker auszuüben. Dort arbeitet er, bis er am 16. Juli 1986 seinen Dienst beim Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften antritt, nachdem er das allgemeine Auswahlverfahren zur Besetzung der ersten Stellen für Rechts- und Sprachsachverständige spanischer Sprache bei der Direktion Übersetzung erfolgreich absolviert hat.

1990 wird er zum Juristen-Überprüfer befördert. 1993 wechselt er zum Presse- und Informationsdienst des Gerichtshofs.

1995 durchläuft er erfolgreich ein vom Europäischen Parlament organisiertes allgemeines Auswahlverfahren für Verwaltungsräte. Daraufhin nimmt er seine Tätigkeit beim Sekretariat des Institutionellen Ausschusses auf, wo damit beauftragt ist, verschiedene juristische Berichte für die Abgeordneten, insbesondere im Rahmen der zum Abschluss des Vertrags von Amsterdam führenden Regierungskonferenz, zu erstellen.

1996 wechselt er zurück zum Gerichtshof in das Kabinett des Kanzlers, als dessen Persönlicher Referent er bis 1999 tätig ist. Ab 1999 ist er Rechtsreferent im Kabinett des Generalanwalts Dámaso Ruiz-Jarabo Colomer.

Mit dieser vielfältigen beruflichen Erfahrung kehrt er im Jahr 2000 in den Übersetzungsdienst zurück, und zwar als Leiter der Abteilung für die spanische Sprache, die er 14 Jahre zuvor einzurichten half.

2001, zu einem Schlüsselmoment in der Geschichte der Vielsprachigkeit, als sich nämlich die Erweiterung der Union um zehn neue Mitgliedstaaten anbahnt, mit der sich die Zahl der Amtssprachen von 11 auf 20 nahezu verdoppelt, wird er zum Leiter der Direktion Übersetzung ernannt.

Im Zuge einer Änderung der Struktur der Verwaltungsdienststellen des Unionsorgans wird Alfredo Calot Escobar im Juni 2007 zum Leiter der Generaldirektion Übersetzung ernannt.

Am 6. Oktober 2010 wird er zum Kanzler des Gerichtshofs ernannt und 2022 zum zweiten Mal in seinem Amt bestätigt.

Ehrentitel und Auszeichnungen
  • Orden del mérito civil
  • Cruz distinguida de primera clase San Raimundo de Peñafort
  • Alumni Plus Universitat de Valencia